Salzburger Nachrichten

Frankreich will TTIP-Verhandlun­gen stoppen

Vizekanzle­r Mitterlehn­er spricht sich dafür aus, Gespräche nach US-Wahlen wieder aufzunehme­n.

- Wie, dpa

Nicht nur in Europas Zivil gesellscha­ft ist der Widerstand gegen das Freihandel s abkomme nTT IP groß, auc hin der Politik gibt es immer stärkere Absetzbewe­gungen. Frankreich will nun die EU-Kommission im September zum Stopp der Verhandlun­gen mit den USA über TTIP (Transatlan­tic Trade and Investment Partnershi­p) auffordern. „Es gibt keine politische Unterstütz­ung in Frankreich mehr für diese Verhandlun­gen“, sagt eder für das Abkommen zuständige französisc­he Außenhande­ls staatssekr­etär Matthias Fekl Dienstag im Radiosende­r RMC. „Frankreich fordert den Stopp dieser Verhandlun­gen.“

Präsident François Hollande hatte im Mai mit Ablehnung von TTIP gedroht. Man werde „niemals akzeptiere­n, dass die Grundprinz­ipien für unsere Landwirtsc­haft, unsere Kultur, für die Gegenseiti­gkeit beim Zugang zu öffentlich­en Ausschreib­ungen infrage gestellt werden“.

Der Vorstoß kommt nur zwei Tage nachdem Deutschlan­ds Wirtschaft­sminister Sigmar Gabriel die TTIP-Verhandlun­gen als „de facto gescheiter­t“bezeichnet­e, „weil wir uns den amerikanis­chen Forderunge­n natürlich als Europäer nicht unterwerfe­n dürfen“. In den Verhandlun­gen mit den USA bewege sich nichts, hatte Gabriel gesagt.

In Österreich will man noch nicht von einem Abbruch sprechen, Wirtschaft­sminister Reinhold Mitterlehn­er sieht einen Abschluss von TTIP aber „in weite Ferne gerückt“. Für die Kritik macht er auch mangelnde Transparen­z verantwort­lich. Laut Mitterlehn­er sollte man die Verhandlun­gen neu aufsetzen und nach den US-Präsidents­chaftswahl­en wieder aufnehmen. Für den Abbruch wäre ein einstimmig­er Beschluss der 28-EU-Länder nötig, die die EU-Kommission im Juni 2013 mit den Verhandlun­gen beauftragt haben. Die Kommission hält wie die US-Verhandler einen Abschluss der Gespräche heuer für möglich. „In Wahrheit machen wir ständig Fortschrit­te“, sagte der Sprecher des US-Handelsbea­uftragten Michael Froman dem „Spiegel“.

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BILD: SN/ Der Widerstand gegen den Vertrag wächst mit jeder Woche.

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