Defibrillator kann man auch als Weste tragen
Ein dauernd am Körper getragener Schockgeber rettet Risikopatienten vor Plötzlichem Herztod.
Eine Grazer Studie zeigt, dass der wie eine Weste am Körper getragene Defibrillator eine sichere Therapieoption für Patienten ist, die vorübergehend einem hohem Risiko für einen Plötzlichen Herztod ausgesetzt sind. Die Studie wurde jetzt beim Europäischen Kardiologenkongress präsentiert.
451 Patienten wurden für die Studie untersucht, die von 2010 bis 2016 in Österreich einen sogenannten WCD getragen haben. Die Abkürzung steht für den englischen Begriff „wearable cardioverter defibrillator“, also tragbarer Defibrillator. Defibrillatoren sind Geräte, die durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern oder Vorhofflimmern beenden können. Defibrillatoren werden auf Intensivstationen, in Operationssälen, in Notfallaufnahmen, in Rettungswagen und zunehmend auch in öffentlichen Gebäuden wie Bahnhöfen, Flughäfen oder Bürogebäuden für eine Anwendung durch medizinische Laien bereitgestellt. Denn es ist erwiesen, dass Defibrillatoren Leben retten. 85 Prozent aller plötzlichen Herztode beginnen mit Kammerflimmern, welches durch solche Maschinen beendet werden kann. Doch in manchen Fällen kann das schnelle Bereitstellen von Defibrillatoren dennoch zu spät für den Patienten kommen. Nämlich dann, wenn dieser ein extrem hohes Risiko hat.
Die Grazer Studie zeigt nun, dass ein tragbarer Defibrillator rechtzeitig eingreifen kann, wenn der Patient – etwa nach einem bereits erlittenen Herzinfarkt – ein hohes Risiko hat, einen Plötzlichen Herztod zu erleiden. Es sei eine Therapieoption, wenn die Gefahr für schwere Herzrhythmusstörung nur vorübergehend aufträten, heißt es in der Studie.
Bei schwereren Fällen von Herzerkrankungen kann man Defibrillatoren auch als Langzeittherapie in den Brustkorb implantieren.