Wie Integration gelingen kann
Schafft Österreich die Integration der Flüchtlinge? Zahlreiche Menschen zerbrechen sich den Kopf darüber, wie das gelingen könnte. Doch viele Ideen scheitern an der Umsetzung.
WIEN. Geht es um Integrationsmaßnahmen für Flüchtlinge, wirkt die Politik meist ratlos. In der Zivilgesellschaft hingegen werden am laufenden Band Ideen und Projekte entwickelt, wie das Zusammenleben besser möglich wäre. Die Vorschläge reichen vom gemeinsamen Deutschlernen über Radfahrkurse bis hin zu Sexualunterricht für minderjährige Flüchtlinge. Trotzdem scheitern viele dieser Initiativen.
Der Wettbewerb „Ideegration“will das nun ändern. Das Projekt wurde vom Roten Kreuz und den beiden internationalen Beratungsunternehmen Accenture und Ashoka gegründet. „Wir wollen Menschen, die eine Idee haben, helfen, diese umzusetzen“, erklärt Georg Schön von Ashoka.
Oft seien die Ideen gut, doch die Leidenschaft für das Projekt ebbe nach einiger Zeit ab. Spätestens die fehlende Finanzierung und die Personalressourcen setzten Hilfsprojekten oft ein Ende. Doch genau bei der Integration müsse man langfristig denken. Bei „Ideegration“wird erklärt, wie man ein Projekt langfristig auf die Beine stellt.
Das hat auch Nina Poxleitner vor. Die 28-jährige Betriebswirtschaftlerin hat ein Projekt für geflohene Akademiker gegründet. „Wir wollen Menschen, die in ihrer Heimat gut ausgebildet wurden, in den österreichischen Arbeitsmarkt integrieren.“Aufklärung und Vernetzung stehen im Vordergrund bei ihrer Idee. In Zukunft will sie sich ganz dem Projekt widmen. Das leichter gesagt als getan.
„Es gibt für uns noch viel zu lernen“, sagt Poxleitner. Wirkungsanalysen, Finanzierungspläne, Social Standards. All das sollte Poxleit- ist ner nun lernen, wenn ihr Projekt in zwei Jahren auch noch bestehen soll. Genauso wie Philipp Etzlinger. Er arbeitet an dem Programm uugot.it. Damit sollen Flüchtlinge mittels Fernseher leichter Deutsch lernen können. Auch Etzlinger will, dass aus der Idee ein langfristiges Vorhaben wird.
„Viele Projekte stoßen schnell an ihre Grenzen. Wir können helfen“, erklärt der Berater Georg Schön. Die besten fünf Projekte bekommen außerdem bei „Ideegration“ein Startgeld von 10.000 Euro. Neben Geld und Planung kann „Ideegration“auch bei der Vernetzung helfen. „Vielleicht wird ein Projekt aus Vorarlberg im Burgenland gebraucht und niemand weiß voneinander.“
„Viele Projekte stoßen bald an ihre Grenzen.“