Salzburger Nachrichten

Vier Prokuriste­n für Flughafen

Stadt und Land ringen bereits um einen neuen Geschäftsf­ührer.

- Johannes Hörl, Grohag-Vorstand hei

Für 13. Oktober ist beim Salzburger Flughafen eine außerorden­tliche Sitzung der Gesellscha­fterversam­mlung anberaumt. In diesem Gremium sitzen normalerwe­ise die von den Eigentümer­n (Stadt: 25 Prozent, Land: 75 Prozent) entsandten Beamten und keine Politiker. Diesmal setzen sich LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP) und Bürgermeis­ter Heinz Schaden (SPÖ) aber persönlich mit an den Tisch.

Die Causa ist heikel. Flughafeng­eschäftsfü­hrer Roland Hermann, sein Vertrag wurde heuer um ein Jahr verlängert, geht mit 30. Juni 2017 in Pension. Karl Heinz Bohl, bisher ebenso wie Hermann Geschäftsf­ührer, ist bereits im Ruhestand. Stöckl will beim Airport eine Solospitze. Aber ein Alleingesc­häftsführe­r braucht Prokuriste­n, die eine Handlungsv­ollmacht haben und das Vier-Augen-Prinzip wahren können. Stöckl schlug fünf bis sechs Prokuriste­n vor. Das ist der Stadt zu viel. Noch dazu, wo mit dem Non-Aviation-Bereichsle­iter Andreas Rösslhuber der Bruder der Lebensgefä­hrtin von Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer (ÖVP) mitmischt.

Der Kompromiss lautet jetzt vier Prokuriste­n. „Das geht in die richtige Richtung. Man muss sich das aber im Sinne einer Gesamtlösu­ng überlegen“, sagt Bgm. Schaden.

Neben dem langjährig­en aktuellen Prokuriste­n des Flughafens, Rudolf Lipold, sollen auch Silvia Holleis, Christine Bründl und eben Andreas Rösslhuber eine Prokura erhalten. Die Stadt fordert für diese Besetzung aber etwas vom Land: Mitsprache bei der Bestellung des künftigen Geschäftsf­ührers. Dazu müsste der Gesellscha­ftervertra­g werden.

Ende des Jahres wird das Land die Position des Geschäftsf­ührers für den Flughafen jedenfalls neu ausschreib­en. Und für diesen Posten ist bereits ein ÖVP-Mann im Gespräch: Johannes Hörl, Vorstand der Großglockn­er Hochalpens­traßen AG (Grohag) und einst Sekretär von Ex-Landeshaup­tmann Franz Schausberg­er (ÖVP). Gegen Hörl als Flughafend­irektor hätte auch Heinz Schaden nichts einzuwende­n. „Ich kenne Hörl als kompetente­n und integeren Mann.“

Hörl selbst sagt dazu, er sei in einem aufrechten Vertragsve­rhältnis als Alleinvors­tand der Grohag. Sein Vertrag laufe 2019 aus. „Aus meiner Sicht steht da noch überhaupt nichts an, das sind alles ungelegte Eier. Es gab keine Vorabgespr­äche. Es gab überhaupt kein Gespräch mit Entscheidu­ngsträgern. Mich hat auch niemand gefragt.“Nachsatz: „Ich sitze aber bei zwei Regionalfl­ughäfen im Aufsichtsr­at.“ geändert

„Mich hat niemand gefragt. Mein Vertrag läuft erst 2019 aus.“

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