„Geben uns nicht vor dem Spiel geschlagen“
Köln-Trainer Peter Stöger will Meister Bayern München den traditionellen Besuch beim Oktoberfest vermiesen.
Dass Bayern München das Schlagerspiel der deutschen Fußball-Bundesliga bestreitet, ist keine Seltenheit. Dass der Serienmeister dabei vom 1. FC Köln gefordert wird, ist dagegen nicht alltäglich. Die Mannschaft des Wiener Trainers Peter Stöger liegt vor dem Gastspiel in München mit elf Punkten ungeschlagen auf Rang drei hinter den Bayern und Borussia Dortmund.
Zuletzt standen die Kölner vor 27 Jahren vor einer Partie in München so gut in der Tabelle. Damals gingen die Rheinländer aber 1:5 unter. Nun sind sie saisonübergreifend seit zehn Spielen unbesiegt und wollen nach nur zwei Gegentoren in dieser Saison auch beim Rekordchampion überraschen. Nur Bayern hat mit einem Gegentreffer eine bessere Abwehr.
Stöger gibt sich aber keinen Illusionen hin. „Ich bin seit drei Jahren in Köln und wir haben viele Versuche gestartet – wie viele andere Mannschaften auch –, den Bayern ein Bein zu stellen. Das ist nur ganz selten gelungen. Sie haben vor allem in den Heimspielen eine außergewöhnliche Art und Weise, Fußball zu spielen, sind sehr dominant. Die Qualität ihrer Spieler ist speziell und sie haben alles, was eine Weltklassemannschaft braucht“, erklärte der Kölner Coach.
Aber auch sein Team ist gut in Fahrt. „Wir wissen, dass die bisherige Punkteausbeute höher ist als das, was wir erwartet haben. Wir nehmen das mit und haben für uns auch zur Kenntnis genommen, dass wir uns in kleinen Schritten weiterentwickeln“, sagte Stöger und meinte zur Partie: „Wir haben eine gute Phase und wollen unser Selbstvertrauen in das Spiel einbringen. Es gibt sich niemand vor dem Spiel geschlagen.“
Die Bayern wollen sich nach der Katerstimmung in der Champions League (0:1 gegen Atlético Madrid) den traditionellen Oktoberfestbesuch nicht von den Kölnern vermiesen lassen. „Wenn wir drei Punkte holen, werde ich drei Bier versuchen, vielleicht auch vier“, kündigte Trainer Carlo Ancelotti vor dem Spitzenspiel an.
Um eine „frische Mannschaft“zu haben, wird Ancelotti wieder ein paar Umstellungen vornehmen. Franck Ribéry, der am Freitag beim Training etwas müde von den Strapazen der Vortage pausierte, könnte etwa eine Verschnaufpause bekommen. Der gegen Madrid eingewechselte Mats Hummels dürfte von Beginn an spielen. Und der von Muskelverletzungen lang außer Gefecht gesetzte Arjen Robben steht vor dem ersten Startelfauftritt in einem Bayern-Pflichtspiel seit dem 5. März. Vor der Länderspielpause möchten die Münchner mit ÖFBStar David Alaba jedenfalls ihre Tabellenführung weiter festigen. „Köln hat ein gutes Team mit schnellen Spielern in der Offensive“, warnte Ancelotti aber vor der Überraschungsmannschaft der noch jungen Saison.
Auch Leipzig spielt in der Bundesliga weiter frech mit. Die RedBull-Kicker feierten im Freitagabendspiel einen 2:1-Heimsieg über Augsburg.