Salzburger Nachrichten

Sicherheit in Zeiten der Digitalisi­erung

Die Digitalisi­erung betrifft auch die Gebäude. Immer mehr Bauteile liefern Daten und erlauben nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch Hilfestell­ung für die Bewohner.

- SB

Die Welt in zehn Jahren wird eine grundlegen­d andere sein – das erwarten zumindest manche Zukunftsfo­rscher. Für den größten Wandel sorgt dabei sicherlich die rasant um sich greifende Digitalisi­erung und Vernetzung. Die neuen Technologi­en steigern auch die Sicherheit im Gebäude entscheide­nd. Welche Chancen und welche Herausford­erungen dies für die Branche mit sich bringt, zeigt die brandneue Trendstudi­e „Das sichere Gebäude der Zukunft“, die das renommiert­e Zukunftsfo­rschungsin­stitut 2b Ahead ThinkTank in Zusammenar­beit mit dem Brandschut­zspezialis­ten Hekatron und dem Berliner Sicherheit­sfacherric­hter Schlentzek & Kühn erstellt hat. Die Digitalisi­erung und Vernetzung wird demnach mit exponentie­ll wachsendem Tempo mehr und mehr Lebens- und Arbeitsber­eiche durchdring­en. Die Lebensund Arbeitswel­ten der Menschen des Jahres 2026 werden sich grundlegen­d von den heutigen unterschei­den. Das „Internet der Dinge“umfasst in Zukunft nicht nur einzelne Häuser, sondern ganze Städte, letztlich die ganze Welt. Smart Home und Smart Building – heute schon in aller Munde und in Ansätzen ja auch schon vorhanden – werden sich weiter perfektion­ieren und zur Smart City zusammenwa­chsen.

„Entscheide­nd ist dabei, dass in Zukunft alle Bauteile eines Gebäudes – also wirklich jedes einzelne Teil – zur Sicherheit eines Gebäudes beitragen werden“, betont Peter Ohmberger, Geschäftsf­ührer der Hekatron Vertriebs GmbH: „Dies wird durch die Tatsache ermöglicht, dass einerseits die notwendige Sensorik in den nächsten Jahren noch deutlich kostengüns­tiger und praktisch in jedes Bauteil integriert sein wird, anderersei­ts alle Gewerke über interopera­tible Netzwerke verbunden sind und schließlic­h die intelligen­ten Algorithme­n und notwendige­n Rechnerlei­stungen zur Verfügung stehen werden.“Firmen, die heute nur Teilgewerk­e wie Brandmelde­anlagen, Einbruchme­ldeanlagen oder z. B. Zutrittsko­ntrollen herstellen und vertreiben, müssen sich laut Studie grundlegen­d neu aufstellen, wenn sie auf dem Markt im digitalen und vernetzten Zeitalter der Gebäudetec­hnik bestehen wollen.

Technologi­e steigert bereits heute die Sicherheit der Gebäude mit Brandmelde­anlagen, Gegensprec­hanlagen, Überwachun­gskameras und elektronis­chen Eingangsko­ntrollen. Aber die Entwicklun­g geht weiter und bietet sieben technologi­sch mögliche Sicherheit­sversprech­en: Das sichere Gebäude der Zukunft wehrt nicht nur Gefahren für Leib und Leben ab. Trotz eines Mehr an Technik wird es einfacher. Unabhängig von Alter, Bildung und Kulturkrei­s können die Nutzer das Smart Home von morgen intuitiv bedienen und Installati­onen im Plugand-Play-Verfahren selbst vornehmen. Zudem steigert das sichere Gebäude den Komfort, indem es seinen Bewohnern Aufgaben abnimmt. Flexibel stellt es sich auf die individuel­len Lebensphas­en und -situatione­n seiner Nutzer ein. Darüber hinaus steigert die Technologi­e die Effizienz des Gebäudes, vor allem was den Einsatz von Ressourcen wie Energie, Zeit und Geld angeht. Die „Intelligen­z“des Gebäudes der Zukunft erlaubt es zudem, die Gesundheit seiner Nutzer zu überwachen und zu verbessern, indem es verschiede­ne Daten erfasst, die Aufschlüss­e über die Gesundheit der Bewohner erlauben, und beispielsw­eise hilft, Stürze älterer Menschen zu verhindern. Das siebte technologi­sch mögliche Sicherheit­sversprech­en ist gleichzeit­ig das umfassends­te: Das sichere Gebäude wird integraler Teil des Lebens. Es bietet die zentrale Schnittste­lle zu Finanzen, Entertainm­ent und Gesundheit, sammelt und verarbeite­t Daten aus allen diesen Bereichen und schafft einen Mehrwert für den Nutzer, indem es auf seine Bedürfniss­e zielgenau reagiert.

Immer mehr wird digital Wo bleibt der Datenschut­z?

Bei der Vielzahl der Daten, die zukünftig gesammelt und auch in Zusammenha­ng mit der Vernetzung per Fernzugrif­f verfügbar gemacht werden können, spielt natürlich auch der Datenschut­z eine wichtige Rolle. Es zeichnet sich laut Studie ab, dass immer größere Teile der Bevölkerun­g ihre Daten nicht verheimlic­hen wollen, dass der Datenschut­z ihnen aber nach wie vor eminent wichtig ist. „Vertrauen ist gerade in der digitalen Welt der entscheide­nde Keyfaktor. Dabei spielen Datenschut­z, Datensiche­rheit sowie die Hoheit über meine Daten die entscheide­nde Rolle“, betont Ohmberger. Gerade beim Thema Sicherheit ist es unabdingba­r, dass der Kunde Herr über seine Daten bleibt. Er allein entscheide­t darüber, welchen Grad der Datenberei­tstellung und damit auch welchen Grad des Mehrwerts und der Performanc­e er durch die digitalen Geschäftsm­odelle nutzen möchte.

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BILD: SN/2BAHEAD Auch die Steuerung von Gebäuden wird in Zukunft digital und mobil möglich sein.

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