Salzburger Nachrichten

Wohnbauför­derung: Stopptaste nach 600 Anträgen

Ab 2017 gilt: Wer zuerst um eine Eigentumsf­örderung ansucht, erhält sie. Und: 28.000 Mieter im Land sollen von einer neuen Beihilfe profitiere­n.

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SALZBURG. Wer heuer oder im Vorjahr noch eine Wohnbauför­derung ergattert hat, kann die Korken knallen lassen. Denn eine so hohe Förderung wird es nicht mehr geben. 45.000 Euro gab es im Schnitt für jemanden, der Haus baute oder eine Wohnung gekauft hat.

Im Einzelfall waren sogar rund 60.000 Euro drinnen. Geld, das das Land verschenkt hat. Und weil niemand rechtzeiti­g auf die Stopptaste gedrückt hat, kamen in eineinhalb Jahren anstatt der geplanten 1200 Anträge jetzt 2000 Anträge auf Wohnbauför­derung zusammen. In Summe müssen dafür 90 Millionen Euro an Salzburger­innen und Salzburger ausbezahlt werden. Weil das Wohnbaubud­get aber nicht erhöht wird, muss das Land bis ins Jahr 2019 oder sogar bis 2020 die Mehrkosten durch Umschichtu­ngen budgetiere­n.

„Die Förderunge­n waren zu hoch angesetzt“, gesteht Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer (ÖVP) ein.

Das Fiasko rund um die Zahlen in der Wohnbauför­derung soll sich jedenfalls nicht mehr wiederhole­n. Ab jetzt wird es im Schnitt noch 33.000 Euro geben. Die Landesregi­erung hat die Fördersätz­e gekappt. Und sie zieht für das kommende Jahr ein Limit ein: Mehr als 400 Anträge auf eine Kaufförder­ung (Wohnungska­uf) und 200 Anträge auf eine Errichtung­sförderung (z. B. Hausbau) werden ab 2017 nicht mehr genehmigt. Damit nicht jeder in der Silvestern­acht vor dem Computer hockt und auf den Start der Wohnbauför­derung 2017 wartet, werden die Anträge quartalswe­ise limitiert. Ab 2. Jänner können über den Online-Assistente­n der Arbeiterka­mmer-Präsident Siegfried Pichler hat die Wohnbauför­derung der schwarz-grünen Regierung von Beginn an kritisiert und tut das weiterhin. „Im Eigentumsb­ereich werden trotz Korrekture­n, weil das Geld ausging, munter Geschenke verteilt.“Wohnungskä­ufer könnten immer noch mit bis zu 40.000 Euro an Einmalzusc­hüssen rechnen. Auf Salzburgs Mieter aber komme eine massive Mehrbelast­ung zu, meint Pichler. Wiederbele­bung . . . Wohnbauabt­eilung 100 Anträge im Eigenheimb­au und 200 Anträge für eine Kaufförder­ung eingegeben werden. Ist diese Zahl erreicht, gibt es einen automatisc­hen Stopp. Dann kann erst wieder ab 3. April beantragt werden. Sind auch diese 150 Anträge ausgeschöp­ft (50 Errichtung­s-, 100 Kaufförder­ungen), besteht die letzte Möglichkei­t mit 3. Juli 2017. „Wenn 600 Förderunge­n zugesicher­t sind, gibt es keine weiteren mehr. Wer zuerst kommt, bekommt die Förderung“, sagt Haslauer. Bei der förderbare­n Wohnfläche gibt es eine Obergrenze. Die liegt bei 220 Quadratmet­ern.

Ganz andere Probleme haben da jene, die sich kein Geld für eine Eigentumsw­ohnung ansparen können, weil sie sich die Miete schon jetzt kaum leisten können. Eine 32-jährige Flachgauer­in etwa wohnt mit ihrem Mann und zwei Kindern in einer 88 Quadrat-

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Wilfried Haslauer, LH, ÖVP

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