Den Schwimmsport vergessen
Dass es während der Bauzeit für das neue Paracelsusbad bei den Trainingszeiten eng wird, ist für viele Vereine das kleinere Problem – langfristig bleiben ohnehin die alten Missstände aufrecht.
SALZBURG. Zum zweiten Mal in diesem Jahrzehnt entsteht in der Stadt Salzburg ein Hallenbad und zum zweiten Mal bleiben die Wünsche der Sportvereine ungehört. „Schon beim Neubau des AYA-Bads hätte es Platz für ein 50-Meter-Sportbecken gegeben. Diese Chance wurde verpasst. Auch der Neubau des Paracelsusbads wird die Lage für die Sportvereine langfristig nicht verbessern. Wir sind von der Politik mehr als enttäuscht“, sagte Clemens Weis, Präsident des Neuen Verbands der Schwimmvereine Salzburgs, am Dienstag.
Ende November dieses Jahres wird der Betrieb im Paracelsusbad eingestellt, der Neubau dürfte Mitte 2019 zur Verfügung stehen. Gibt es keine Änderung bei den Plänen, wird auch die neue Anlage nicht den Bedürfnissen des vereinsmäßig betriebenen Schwimmsports entsprechen. Das Bad ist für Freizeit und Entspannung konzipiert, für Trainingszwecke können mittels Sei- len 25-Meter-Bahnen eingeteilt werden. Weis: „Ein Spaß- und Freizeitbad hat zweifellos seine Berechtigung, aber es gibt auch immer mehr Leute, die Schwimmen als Sport betrachten. Darauf vergisst man in Salzburg wieder einmal.“Viele Vereine, die das Paracelsusbad für Trainingszwecke nutzen, haben sich schon auf die Umbauphase eingestellt und ihre Stunden in das ohnehin bestens ausgelastete AYA-Bad verlegt. „Zu bestimmten Zeiten ist jetzt schon alles voll. Manchmal trainieren achtzig Mädchen, für sie gibt es sieben Dusch- und Föhneinrichtungen. Derzeit können wir noch, obwohl es schon kalt ist, auf die Anlagen des Freigeländes ausweichen“, so SUSTrainerin Barbara Atzmüller.
Der Salzburger Triathlonverband verhandelt noch wegen der Trainingszeiten. Verbandspräsident Josef Gruber: „Wir haben sehr viel Nachwuchsarbeit. Fakt ist: Die Anlage Rif ist ausgebucht und das AYA-Bad wird durch Publikumsbetrieb blockiert. Wir hoffen auf eine Lösung.“