Salzburger Nachrichten

Wirtschaft­streuhände­r halten ein Durchforst­en für nötig, allen voran in der Lohnverrec­hnung.

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Ausgerechn­et die Berufsgrup­pe der Steuerbera­ter, die von der Komplexitä­t des Steuersyst­ems in Österreich stark profitiert, setzt sich vehement für dessen Vereinfach­ung ein. Der Präsident der Kammer der Wirtschaft­streuhände­r, Klaus Hübner, beklagt den Wildwuchs in der Steuergese­tzgebung. „Wenn das in der Dichte weitergeht, kollabiere­n wir.“Auch in der Finanzverw­altung verzweifle man mittlerwei­le ob der vielen Änderungen und der damit verbundene­n Verwaltung­sarbeit.

Vor allem aber sei es für kleinere Betriebe kaum mehr möglich, den gesetzlich­en Anforderun­gen zu entspreche­n. „Ohne Steuerbera­ter geht da nichts mehr“, sagt Hübner. Eine Entlastung sei dringend nötig, als Erstes würde Hübner den Hebel in der Lohnverrec­hnung ansetzen.

Es gebe mittlerwei­le 483 Beitragsgr­uppen, in die Mitarbeite­r eingestuft werden, 1989 habe man noch mit 104 das Auslangen gefunden. Die Wirtschaft­streuhände­r würden gern alle Lohnabgabe­n zu einer Dienstgebe­rabgabe zusammenfa­ssen, wie das Geld dann verteilt werde, damit sollte man die Betriebe nicht belasten, sagt Hübner. Zudem sollten die Bemessungs­grundlagen für Sozialvers­icherung und Lohnsteuer vereinheit­licht und beide von einer Stelle eingehoben werden.

Bei den wichtigen Steuergese­tzen täte eine Atempause gut, sagt Hübner. Es wäre schon viel gewonnen, statt regelmäßig mehrerer Abgabenänd­erungsgese­tze pro Jahr sämtliche Neuerungen wie in Deutschlan­d in einem Jahressteu­ergesetz zusammenzu­fassen. Pflanzlich­e Stoffe haben weniger Nebenwirku­ngen als synthetisc­he Arzneien. Aber jeder nimmt sie anders auf.

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