May sieht Brexit als „einmalige Chance“
Die Premierministerin will Befürworter des Austritts gewinnen.
In ihrer Abschlussrede auf dem Parteitag der Konservativen versprach Premierministerin Theresa May den Briten gestern, Mittwoch, eine gerechtere Gesellschaft. Ihre Partei werde immer im Interesse der durchschnittlichen Arbeiterklasse handeln, sagte sie und sprach damit vor allem jene Wählerschichten an, die beim Referendum für einen Ausstieg aus der EU votiert haben.
Im Brexit sieht May „eine einmalige Chance, den Kurs des Landes nachhaltig zu ändern“. Sie kündigte höhere Ausgaben für den Wohnungsbau, Schulen und Universitäten an. May wendet sich damit deutlich von der Strategie ihres Vorgängers David Cameron ab, der eine Politik der Haushaltskonsolidierung verfolgte. Sie steuert ihre Partei in Richtung Mitte-links und will damit wohl auch enttäuschte Labour-Anhänger für sich gewinnen.
Am Fahrplan für den Ausstieg aus der EU gab May in ihrer Rede keine Änderungen bekannt. Vielmehr sprach sie erneut von einem „maximalen Zugang zum Binnenmarkt“für Großbritannien, ohne gleichzeitig das Recht der Arbeitnehmer auf Freizügigkeit in der EU zu akzeptieren. Ein Modell, dem die übrigen 27 EU-Länder bereits eine Absage erteilt haben.