TUIfly und Air Berlin sollen verschmelzen
Mit einem Airline-Verbund will man der Krise davonfliegen. Sichern könnte das auch die Zukunft von Niki, der Name könnte verschwinden.
Der weltgrößte Touristikkonzern TUI will mit der arabischen Airline Etihad einen neuen Anbieter für Urlaubsflüge schaffen. Das Touristikgeschäft der schwer angeschlagenen Air Berlin, deren Großaktionär Etihad ist, und TUIfly könnten damit künftig gemeinsam in einem Airline-Verbund fliegen. Teil davon wäre auch die österreichische Air-Berlin-Tochter Niki mit ihren 20 Jets. Entsprechende Gespräche bestätigten TUI und Etihad.
Der neue Airline-Verbund werde sich auf Punkt-zu-Punkt-Verkehr zu wichtigen Urlaubszielen fokussieren und sein Streckennetz von Deutschland, Österreich und der Schweiz aus bedienen, hieß es. Das Vorhaben ist Teil der Sanierungsbemühungen für die hoch defizitäre Fluggesellschaft Air Berlin, an der Etihad gut 29 Prozent hält. am Mittwoch
Air Berlin kündigte am Mittwoch an, sich an den Diskussionen zwischen TUI und Etihad zu beteiligen. Die deutsche Airline hatte in der vergangenen Woche erklärt, strategische Optionen für ihr touristisches Geschäft mit 35 Flugzeugen zu prüfen. Viele Urlaubsziele steuert Air Berlin über ihre österreichische Tochter Niki an. Für den österreichischen Luftfahrtexperten Kurt Hofmann würde der geplante Deal das Überleben von Niki sichern. Die Marke aber könnte vom Bildschirm verschwinden, erklärte er im Ö1-„Morgenjournal“. Denn TUIfly sei eine sehr starke und dominante Marke. Der Name Niki stehe daher auf wackligen Beinen. Bei Niki wollte man am Mittwoch „keine Marktspekulationen“kommentieren.
Zum möglichen Sitz des geplanten Airline-Verbunds machten die Beteiligten am Mittwoch keine Angaben. Zu gegebener Zeit werde ein Grundsatzabkommen über den Verbund zwischen der TUI AG, der Etihad Aviation Group und der Air Berlin unterzeichnet. Unbehagen löst die Ankündigung bei den Arbeitnehmern aus, schon zuletzt führten plötzliche Krankmeldungen der Crews zu Flugausfällen.