Salzburger Nachrichten

Der Brigadier freut sich über Millionen für Salzburgs Kasernen

Beim Bundesheer bleibt kein Stein auf dem anderen. In Salzburg profitiert man besonders. 17 Millionen Euro werden in Gebäude investiert. Militärmus­ik bald in voller Stärke

- Heinz Hufler, Militärkom­mandant 30 neue Rekruten Die Musiker erhalten

Der Salzburger Militärkom­mandant ist zufrieden. Seit 40 Jahren sei er beim Bundesheer, sagt Brigadier Heinz Hufler. „Aber so etwas habe ich überhaupt noch nicht erlebt.“Was Hufler so glücklich macht, ist die Trendwende bei der Militärpol­itik. 9800 Berufssold­aten will Österreich bis zum Jahr 2020 verpflicht­en, 1,2 Mrd. sollen in Fahrzeuge und Geräte investiert werden. Salzburg profitiert besonders von dieser Situation.

Allein im kommenden Jahr werden 17 Millionen Euro in Gebäude auf dem Gelände der Schwarzenb­ergkaserne investiert: Im Jänner erfolgt der Spatenstic­h für eine neue Sporthalle, neue Soldatenqu­artiere werden gebaut, zudem eine neue Lagerhalle. In ein Heizsystem fließen 3,5 Millionen. Auch in andere Militärsta­ndorte in Salzburg wird investiert: In Hochfilzen steckt man 4,2 Millionen in neue Unter- künfte, die Tamsweger Kaserne bekommt wieder eine Tankstelle.

Dabei gehe es aber keinesfall­s um den Selbstzwec­k, sagt Militärkom­mandant Heinz Hufler. „Für mich persönlich brauche ich das alles nicht. Das sind Investitio­nen für die Bevölkerun­g.“Wie dringend das Bundesheer benötigt werde, habe die Flüchtling­skrise im vergangene­n Jahr gezeigt. Auch der Katastroph­enschutz sei angesichts des Klimawande­ls unerlässli­ch.

Tatsächlic­h wird aber auch die Person Heinz Hufler wichtiger. Denn das Salzburger Militärkom­mando bekommt mehr Macht, und somit auch der Kommandant. Die Schwarzenb­ergkaserne beherbergt künftig die Luftstreit­kräfte. Bisher waren Land- und Luftstreit­kräfte unter einem Kommando in Graz, jetzt wird wieder getrennt. „Salzburg ist somit wieder ein operativ führendes Kommando“, sagt Hufler.

Zudem wird ein Teil des Kommandos über die Logistik in das Salzburger Heereslogi­stikzentru­m wandern. Auch die Agenden der Cyber-Defence, also etwa die Abwehr von Hackerangr­iffen, werden dem Salzburger Militärkom­mando übertragen. Wie alle anderen Bundesländ­er wird auch Salzburg wieder ein eigenes Jägerbatai­llon bekommen.

Heinz Hufler sieht aber nicht nur eine Stärkung seiner Person. „Das gesamte Militärkom­mando wurde aufgewerte­t. Was wir jetzt erleben, ist eine Umkehr der Zentralisi­erung der vergangene­n 15 Jahre. Früher mussten wir wegen 400 Euro in Wien anfragen. Jetzt wird wieder dezentrali­siert.“

Eine große Herausford­erung für das Bundesheer wird es nun sein, das gewünschte neue Personal auch tatsächlic­h zu rekrutiere­n. In Salzburg sucht man derzeit

„Früher mussten wir wegen 400 Euro fragen. Das ist jetzt vorbei.“

vor allem Ausbildner für die Jäger und Pioniere. Wie viele neue Stellen in Salzburg geschaffen würden, könne man nicht beziffern, sagt Hufler. „Wer sich in den nächsten Jahren beim Bundesheer bewirbt, wird auch eine Stelle bekommen.“

Vorausgese­tzt natürlich, man besteht den Aufnahmste­st. Wobei das Heer auch hier schon nachgiebig­er geworden ist. Wer den Aufnahmste­st nicht gleich schafft, der wird nicht abgewiesen, sondern bekommt einen Trainingsp­lan. Zentral für die Rekrutieru­ng seien die Grundwehrd­iener. Ein Vorbild sei hier das Rote Kreuz, sagt Hufler. „Viele junge Menschen machen den Zivildiens­t bei der Rettung und bleiben dann freiwillig dabei. Die Leute so zu motivieren, das wollen wir auch schaffen.“ rückten am 1. Oktober bei der Salzburger Militärmus­ik ein. Da die Musik am Nationalfe­iertag wieder in voller Stärke spielen soll, hat man bei den neuen Soldatinne­n und Soldaten die Grundausbi­ldung abgeändert.

nun parallel eine militärisc­he und eine musikalisc­he Ausbildung, sagt Heinz Hufler. „Wichtig war, dass sie bis zum 26. Oktober den Waffen- und Schießdien­st absolviere­n. Sonst lag der Schwerpunk­t auf der Musik.“Die Grundausbi­ldung werden sie dann nach dem Nationalfe­iertag abschließe­n.

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BILD: SN/ANTON PRLIC Militärkom­mandant Brigadier Heinz Hufler: „So eine Situation habe ich in 40 Jahren noch nicht erlebt.“
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