„Mein Herz ist im Weltall“
Auf der Suche nach den Astronauten von morgen: Die US-Raumfahrer Loren Shriver und Mike Foreman stellten sich im Haus der Natur den Fragen von Salzburger Schülern.
SALZBURG-STADT. 25 Jahre ist es her, seitdem der bislang einzige Österreicher ins Weltall geflogen ist. Der Wiener Franz Viehböck verbrachte 1991 mehrere Tage auf der Raumstation MIR. Ein Nachfolger für den „Austronauten“ist nicht in Sicht. Auf der Suche nach den Astronauten von morgen standen die US-Raumfahrer Loren Shriver und Mike Foreman am Mittwoch im Haus der Natur Salzburger Schülern Rede und Antwort.
Die beiden US-Amerikaner verbrachten über tausend Stunden im Weltall, flogen mit der Raumfähre „Discovery“– dementsprechend viel hatten sie zu berichten. „Mein Herz ist im Weltall. Der Blick auf die Erde von oben ist einfach gigantisch, trotz der vielen Wolken“, sagt Foreman. Auf die Frage eines Schülers nach seinem aufregendsten Erlebnis im All muss der 59-Jährige nicht lang überlegen. „Eindeutig der Moment, als ich die Raumstation ISS verlassen durfte und im Astronautenanzug im Weltall spazieren durfte.“Fünf derartige „Spacewalks“durfte Foreman unternehmen. „Diese Erlebnisse waren einfach unbeschreiblich.“
Loren Shriver startete 1984 mit der Raumfähre „Discovery“erstmals ins Weltall. 1990 brachte der 72-Jährige als Kommandant der „Discovery“das „Hubble“-Weltraumteleskop ins All. Wie hat es Shriver in das Astronautenprogramm der NASA geschafft? „Ich wollte immer schon fliegen und habe zunächst bei der Air Force als Pilot begonnen. 1978 habe ich mich bei der NASA beworben und wurde sofort aufgenom- men“, sagt Shriver. Angehenden Astronauten empfehlen die beiden US-Amerikaner ein Studium der Physik oder Luft- und Raumfahrttechnik. Wer in einem solchen Studium überdurchschnittliche Leistungen erziele, hätte die erste Voraussetzung bereits erfüllt. Danach benötigen Interessierte auch Glück: Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) stellt nur alle paar Jahre Astronauten ein. Die ESA sucht nicht nur exzellente Wissenschafter: Körperliche Fitness und Teamfähigkeit sind ebenfalls Grundvoraussetzungen. „Leute aus kleineren Ländern wie Österreich haben es da leider schwerer als wir in den USA“, sagt Foreman.
Ob unter den Salzburger Schülern im Haus der Natur bereits ein künftiger Astronaut gesessen ist, bleibt abzuwarten. Aber: „Das Interesse für die Raumfahrt konnten wir wecken, alle waren ganz begeistert“, sagt Direktor Norbert Winding.