Blecha und Korosec gehen andere Wege
Das Ziel eines Extras für die Pensionisten eint, und die Pensionskommission fasst zwei Beschlüsse.
Kommende Woche könnte sich entscheiden, wie die Pensionsanpassung 2017 nun tatsächlich ausfällt. Dem Vernehmen nach laufen auch auf höchster Ebene Gespräche. Wie berichtet, sind den Seniorenorganisationen die gesetzlich vorgesehenen 0,8 Prozent – dieser Anpassungsfaktor wurde am Donnerstag übrigens von der Pensionskommission beschlossen – zu wenig. Allerdings scheinen sie sich nun nicht mehr einig zu sein, wie das Extra ausfallen soll.
Während der Chef des SPÖ-Pensionistenverbands, Karl Blecha, zusätzlich einen einmaligen Hunderter für alle fordert, spricht sich die Chefin des ÖVP-Seniorenbundes, Ingrid Korosec, neuerdings für eine andere Variante aus: Sie schlägt vor, dass alle Pensionen bis von 1050 Euro um 1,3 Prozent erhöht werden, Pensionen jenseits dieser Grenze sollten um ein Prozent steigen. Korosec betont, sie verfolge das nämliche Ziel wie Blecha, habe dafür aber einen anderen Weg, der zudem helfe, Bürokratie zu vermeiden.
Beschlossen wurde am Donnerstag von der Pensionskommission auch das Gutachten über die mittelfristige Entwicklung des Pensionssystems – sprich: bis 2021. Es geht davon aus, dass der Bundeszuschuss zur Finanzierung der gesetzlichen Pensionen (ASVG, Gewerbe Bauern) in den kommenden Jahren doch recht deutlich steigen wird, konkret von rund zehn Milliarden Euro 2015 auf rund 13,4 Milliarden Euro im Jahr 2016 (+34 Prozent).
Ausgegangen wird ferner davon, dass die Zahl der Pensionisten in dieser Zeitspanne weniger stark zulegt (+1,24 Prozent pro Jahr) als die Zahl der Erwerbstätigen (+1,53 Prozent pro Jahr). Nichtsdestotrotz dürfte 2021 erstmals die Marke von 2,5 Millionen Pensionisten erreicht sein.
Und wie hoch wird eine im Jahr 2021 neu gewährte Pension (ohne Beamte) ausfallen? Nicht ganz 1260 Euro monatlich im Durchschnitt, sagt das Gutachten voraus. Zum Vergleich: Die im Jahr 2015 zuerkannten Pensionen machten im Schnitt 1075 Euro aus.