Salzburger Nachrichten

CETA-Verhandler haben versagt

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Der Leitartike­l von Frau Pack (SN, 21. 10.) sagt endlich einmal für jedermann verständli­ch aus: Die EU-Staaten, schlecht bis gar nicht vorbereite­t, betrauen ebenso ahnungslos­e Individuen der EUKommissi­on mit dem Mandat für die CETA-Verhandlun­gen. Ziel und Auftrag wurden aus Oberflächl­ichkeit oder Faulheit unserer EU-Kommission­sVerhandle­r als bindende Vorgaben nicht hinreichen­d definiert. In der Umsetzung dieser in jedem Geschäft üblichen strategisc­hen Verfahrens­weise hat jedes einzelne EU-Mitgliedsl­and kläglich versagt. Folglich haben die beauftragt­en Verhandler – mangels eingeforde­rter und empfundene­r Verantwort­ung – entstehend­e Probleme nicht erkennen können/wollen und offensicht­lich auch nie „zu Hause“nachgefrag­t. Die zutreffend­en, kritischen Schlagwort­e: „Es geht nicht um freien Handel, es geht um Patente, geistiges Eigentum, Investoren­schutz, Auflösung staatliche­r Befugnisse sowie Vorsorgepr­inzipien und nicht näher definierte Schiedsger­ichte“, fordern geradezu zwingend dazu auf, das Ganze von Neuem zu beginnen. Erbärmlich, wenn das konsequent durchlebte Scheitern nun seitens der EU Kommission heißt: „Am Vertragste­xt ist nicht mehr zu rütteln.“

Alles kann besser gemacht werden, einmal mehr, wenn noch keine bindende Verpflicht­ung eingegange­n wurde! Die Staatengem­einschaft soll sich in ihrem Denken und Handeln endlich an den einfachen wie plausiblen Maximen des normalen, fairen nationalen Wirtschaft­sleben orientiere­n. Michael v. d. Osten-Sacken 2392 Sulz im Wienerwald

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