Salzburger schoss auf Polizisten
Großeinsatz in Lehen: Mann wollte sich von Beamten erschießen lassen.
SALZBURG-STADT. Weil in einer Wohnung im Salzburger Stadtteil Lehen Schüsse gefallen waren, riefen Nachbarn am frühen Mittwochabend die Polizei. Mehrere Streifenwagen rückten an. Polizisten entdeckten einen 24-jährigen Salzburger auf dem Vordach seiner Wohnung. Statt den Anweisungen der Beamten zu folgen, holte der Mann eine Pistole aus der Wohnung und schoss damit einige Male auf die Beamten.
Daraufhin forderten die Polizisten die Unterstützung der Sondereinheit Cobra an. Als diese eintraf, war der Schütze nicht mehr in der Wohnung. Offenbar konnte er über ein Garagendach flüchten. Streifenwagen, Polizeihubschrauber und Diensthunde rückten daraufhin zu einer Großfahndung in der Stadt Salzburg aus – mit Erfolg.
Die Polizisten stellten den 24Jährigen an einer Tankstelle in Itzling. Dort überschüttete er sich mit Benzin und versuchte, sich anzuzünden. Der Mann wurde schließlich überwältigt, festgenommen und in die Justizanstalt nach Puch gebracht.
Später stellte sich heraus, dass er mit einer Luftdruckpistole auf die Polizisten gefeuert hatte. Treffer durch eine solche Waffe könnten durchaus zu ernsthaften Verletzungen führen, hieß es aus Polizeikreisen.
Bei der ersten Einvernahme gab der 24-Jährige zu, geschossen zu haben. Zu seinem Motiv sagte Polizei-Pressesprecherin Eva Wenzl am Donnerstag: „Er hat angegeben, dass er den Einsatz auslösen und sich von der Polizei erschießen lassen wollte.“Der Mann könnte psychisch krank sein. Die Sprecherin sagte, dass er bereits strafrechtlich in Erscheinung getreten sei – aber nicht im Zusammenhang mit Waffen.
Bei der Durchsuchung der Wohnung des Schützen stellten Beamte noch Reisepässe und Digitalkameras sicher. „Aller Voraussicht nach handelt es sich um die Beute aus Diebstählen“, sagte Polizeisprecherin Wenzl. Auch in Richtung Hehlerei werde derzeit ermittelt. Der Salzburger stritt zuerst ab, etwas mit den Pässen und den Kameras zu tun zu haben. Er sagte, ein Freund habe die Sachen in seiner Wohnung deponiert und nie abgeholt.
In der Justizanstalt wurde der Mann bereits von einem Amtsarzt untersucht. Er wird psychologisch betreut. „Die Ermittlungen laufen“, erklärte Wenzl.