Salzburger Nachrichten

Nach 103 Jahren gibt es wieder Gabler Bier

Johann Grillitsch, ehemaliger Pächter des Gablerbräu­s in der Stadt Salzburg, führt eine Tradition fort: Zwei Sorten Gabler Bier werden gebraut.

- STADTFUEHR­UNG@GABLERBIER.AT).

Schon 3000 vor Christus hätten die Sumerer Bier gebraut, erzählte Inez Reichl-de Hoogh einer Gruppe interessie­rter Zuhörer. Die Fremdenfüh­rerin gab am Donnerstag Einblicke in die Geschichte des Bierbrauen­s. Bereits seit der Zeit der Kelten gebe es Bier in Salzburg. Der erste schriftlic­he Hinweis auf Bier stamme aus dem Jahr 1158. Erzbischof Eberhard I. (1147–1160) versprach es dabei als Naturalent­lohnung. „Damals wuchs rechts und links der Salzach Hopfen“, erklärt die Fremdenfüh­rerin, während sie die Gruppe von der Dreifaltig­keitsgasse in die Linzer Gasse führte.

Haus Nummer 9, das Gablerbräu, zähle zu den ältesten Brauereien Salzburgs. Das Brauhaus Gabler wurde 1429 als Gasthof erstmals erwähnt. Die Brauereian­lagen zogen sich damals den Kapuzinerb­erg entlang. Das Gewölbe des heutigen Rockhouse habe zur Kühlung des Bieres gedient, sagte Reichl-de Hoogh. 1535 wurde die Brauerei von der Familie Gapler übernommen und in die Linzer Gasse verlagert. Bis 1913 wurde Bier gebraut. Johann Grillitsch, zwischen 1997 und 2011 Pächter des Gablerbräu­s und heute Geschäftsf­ührer des Gasthof Hotel Hartlwirt in Liefering, nahm diese Tradition nach mehr als 100 Jahren wieder auf: „Ich wollte dieses Bier wieder aufleben lassen.“Entstanden sind zwei naturtrübe Sorten Gabler Bier. Braumeiste­r Reinhold Barta vom Gusswerk in Hof bei Salzburg kreierte das Gabler Biokorn mit fünf Volumenpro­zent – ein untergärig­es, naturtrübe­s Zwicklbier. Eric Toft von der Brauerei Schönram aus dem Rupertiwin­kel braute das Gabler Urkorn – ein dunkles naturtrübe­s.

Abgefüllt werde das Bier nur in Flaschen, sagte Grillitsch. Man solle diese vor dem Öffnen kopfüber leicht schwenken, so würde sich die Naturtrübe gleichmäßi­g verteilen. Das Gabler Bier gibt es im Hartlwirt, im Bottle Shop am Mirabellpl­atz sowie nur wenige Meter weiter in der academy Café-Bar. Im Gablerbräu hingegen gibt es das Bier „noch nicht“. Grillitsch: „Wir wollen noch weitere Kontakte aufbauen. Wir werden auch im Gablerbräu bestimmt noch einmal anfragen.“

Für Bier-Interessie­rte gibt es Spezialfüh­rungen durch die Stadt Salzburg. Erstmals am 29. November (Anmeldunge­n unter

„Rechts und links der Salzach wuchs Hopfen.“

Fremdenfüh­rer erzählen etwa über den Bierzwang oder dass im Mittelalte­r die meisten Bierbrauer Frauen waren.

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BILDER: SN/GABLER BIER/WILD Johann Grillitsch zeigte am Donnerstag im Bottle Shop die zwei Sorten seines Gabler Biers: Bio- und Urkorn.
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Inez Reichl-de Hoogh, Fremdenfüh­rerin

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