So wird der Verkehr auch weniger . . .
Dass die derzeitige Verkehrssituation nicht ideal ist, wurde hinreichend berichtet. Dass man inzwischen massiv in seiner persönlichen Freiheit eingeschränkt wird und auch Folgen für die Wirtschaft zu erwarten sind, möchte ich anhand einiger Beispiele aus den letzten Tagen (!) verdeutlichen: Training und Sauna in Rif? Nein danke, bei dem Stau lieber zu Hause (im nördlichen Flachgau) laufen gehen. Die Tochter braucht ein Ballkleid – dafür in die Stadt fahren? Wirklich nicht, ich stelle mich doch nicht zwei Stunden in den Stau. Onlinebestellung muss auch genügen. Schwimmtraining in Bad Reichenhall? Mein Mann ist zu müde für die „Reise“, welche auch um 19 Uhr noch sehr wahrscheinlich eine Zeitverzögerung von mehr als 30 Minuten beinhalten wird. Die Tochter pendelt in die Schule nach Salzburg – obwohl sie einen früheren Bus nimmt, kommt sie oft zu spät. Wer das Glück hat, nicht nach Salzburg pendeln zu müssen, meidet die Stadt seit Monaten, weitere Beispiele gäbe es genug.
Liebe Verantwortliche, ich bezweifle, dass diese andauernde Situation Ihre Strategie ist, den Verkehr in und um Salzburg zu reduzieren. Über die letzten Monate haben sich unsere Gewohnheiten aus verkehrstechnischen Überlegungen bereits massiv verändert – leider nicht in Richtung Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, da diese entweder ebenso im Stau stehen, der Takt unzureichend oder die Streckenführung weite Umwege bedeuten würde. Vom Preis spreche ich hier noch gar nicht. Viel eher verzichtet man auf Freizeitaktivitäten oder Einkaufsfahrten. Achselzucken zu diesem Thema vonseiten der Politik ist hier definitiv nicht angesagt: Der Ver- kehr wird bei den Bodenpreisen in Salzburg nicht mehr weniger werden, es braucht dringend Lösungen – für Salzburg! Michaela Lindner-Fally
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