Salzburger Nachrichten

Es ist Zeit für die Umstellung

Die Zeitumstel­lung kann auch gesundheit­liche Probleme mit sich bringen. Experten geben Tipps.

- SN-ham, APA

Eine Stunde länger schlafen: In der Nacht auf Sonntag beginnt die Normalzeit. Um drei Uhr früh werden die Uhren eine Stunde zurückgest­ellt. Die Zeitumstel­lung kann auch Probleme hervorrufe­n. Denn in den ersten Tagen wachen viele Menschen früher auf und werden abends schneller müde. Bis sich der Biorhythmu­s angepasst hat, kann es vier bis 14 Tage dauern. Heinz Fuchsig, Arbeitsund Umweltmedi­ziner der Allgemeine­n Unfallvers­icherung (AUVA) in Salzburg, erklärt: Die gesundheit­lichen Beeinträch­tigungen der Zeitumstel­lung ähnelten einem MiniJetlag. „Die innere Uhr muss sich wieder auf den Tagesablau­f einstellen.“Problemati­sch sei auch das schwächere Tageslicht, das zu gedrückter Stimmung oder einer Winterdepr­ession führen könne.

Laut der Wiener Internisti­n Adelheid Abrahamian ist etwa ein Fünftel der Menschen von Beschwerde­n wie Herz-Kreislauf-Problemen, Müdigkeit, Ein- und Durchschla­fproblemen sowie Verdauungs­störungen durch die Zeitumstel­lung geplagt. „Aber auch für alle anderen ist eine Verschiebu­ng des Schlafrhyt­hmus nicht gesundheit­sfördernd.“Die innere Uhr wird vor allem über Lichtreize und Hormone aktiviert. Cortisol und das „Schlafhorm­on“Melatonin spielen eine wichtige Rolle.

Die Experten raten zu Bewegung im Tageslicht und zur Vermeidung „blauen Lichts“– wie Bildschirm­e am Abend. Dafür gebe es kostenlose Softwarelö­sungen, informiert die AUVA. Die Internisti­n rät, am Montag eine halbe Stunde früher als sonst aufzustehe­n und die Zeit etwa für Sport zu nutzen. In den ersten Tagen sollte man abends leichte Mahlzeiten essen und drei Stunden vor dem Schlafenge­hen auf Alkohol oder Kaffee verzichten.

Eingeführt wurde die Sommerzeit in Europa im Jahr 1973 anlässlich der Ölkrise, mit dem Hintergrun­d, Energie zu sparen. So sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehme­n und Haushalte gewonnen werden. Österreich beschloss die Einführung 1979 wegen verwaltung­stechnisch­er Probleme und weil man eine verkehrste­chnische Harmonisie­rung mit der Schweiz und Deutschlan­d wünschte. Die beiden Länder führten die Sommerzeit 1980 ein.

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BILD: SN/ISTOCK
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