Ökonomie & Jugend Wie die Wirtschaft und die Menschen dort ticken
Was in der Wirtschaft abläuft, ist für viele Jugendliche in Österreich ein spanisches Dorf. Es fehlt am Wissen über einfachste ökonomische Zusammenhänge. Und wenn vom Geografie- und Wirtschaftskunde-Unterricht etwas hängen bleibt, sind es nicht selten einseitige Darstellungen: Globalisierung ist schlecht, Konzerne beuten Menschen und Ressourcen aus. Und Unternehmertum kommt als Erwerbsform praktisch nicht vor. Reinhard Engel, seit vielen Jahren als Wirtschaftsjournalist tätig, hat für sein neues Buch einen anderen Zugang gewählt. Anhand von Reportagen über Unternehmen und Menschen, die dort arbeiten, versucht er Jugendlichen nahezubringen, wie der Alltag in der Wirtschaft aussieht. Der Bogen der Geschichten, die Engel erzählt, spannt sich von der einzelkämpfenden Konditorin bis zur digitalen Fabrik am Technikum Wien, von der Lobby im Hotel Sacher bis zum Hochofen des Technologiekonzerns voestalpine. Nachgezeichnet wird der lange Weg vom Labor bis zum einsatzfähigen Medikament ebenso wie der Aufstieg von Unternehmen der Sharing Economy wie des Fahrtendiensts Uber oder des Zimmervermittlers Airbnb. Volkswirtschaft gibt es auch, aber in leicht verdaulicher Form – über die Geschichte des Geldes, über das Thema Arbeitslosigkeit, die Lohnverhandlungen oder über die Formen der Energiegewinnung. „Das ist kein Lehrbuch“, heißt Engels erster Satz. Stimmt, ein lehrreiches Buch ist es dennoch. Es bietet einen leicht verständlichen Einblick in die für viele unbekannte Welt der Wirtschaft, die weniger geheimnisvoll ist, als sie glauben. Reinhard Engel: So funktioniert Wirtschaft. Ein Sachbuch für Jugendliche. Verlag Leykam, 176 Seiten, 24,50 Euro.