Wirten und Hoteliers fehlen die Köche
Kaum ein Gastronomiebetrieb, der derzeit nicht auf der Suche nach einem Koch ist. Allein im Pongau sind fast 400 Stellen unbesetzt. Personal fehlt an allen Ecken und Enden – vom Hilfskoch bis zum Küchenchef.
SALZBURG. Kurz vor Beginn der Wintersaison stehen zahlreiche Gastronomiebetriebe noch immer ohne Köche da. „Das Problem ist riesig, fast alle Betriebe suchen Personal“, warnt Ernst Pühringer, Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer. Viele Wirte könnten den Betrieb nicht mehr voll aufrechterhalten.
Pühringer sieht die Personalnot als eines der Hauptprobleme der Branche: „Ich kenne zahlreiche Betriebe, die Schichten geschlossen haben oder früher zusperren,
sind jene Berufe gemeint, in denen auf dem österreichischen Arbeitsmarkt ein besonderer Mangel an Fachkräften besteht. Seit Jahren ist das vor allem in bestimmten technischen Berufen und in den Pflegeberufen der Fall. Die Mangelberufe werden jedes Jahr vom Bundesminister für Arbeit im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Wirtschaft in einer Verordnung kundgemacht (sogenannte Fachkräfteverordnung). weil sie keinen Koch finden. Sie können kein Mittagsmenü mehr anbieten oder abends nur mehr einen Toast.“Pühringer selbst beschäftigt 48 Mitarbeiter in drei Betrieben. Vor zwei Wochen hat er das Mittagsgeschäft im Bräuwirt in Lengfelden eingestellt. „Wir kommen mit den Stunden der Mitarbeiter nicht zusammen.“Die Personalnot zwinge immer mehr Betriebe, verstärkt auf Convenience zu setzen, warnt Pühringer.
Der Mangel an Köchen sei heuer besonders massiv und betreffe alle Bereiche, vom Hilfskoch bis zum Küchenchef, betont auch
als Mangelberufe festgelegt werden, hängt von der Entwicklung des Arbeitsmarktes ab. Damit Unternehmen dennoch qualifizierte Arbeitskräfte finden, gibt es für Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung aus Nicht-EUStaaten die Möglichkeit, mit einer Rot-Weiß-Rot-Card vereinfacht nach Österreich zuzuwandern, um in einem der Mangelberufe zu arbeiten. Voraussetzung ist, dass die Fachkraft ein konkretes Arbeitsplatzangebot vorweisen kann und eine der Pongauer Gastwirt und Landtagsabgeordnete Hans Scharfetter (ÖVP). Auch in zahlreichen Skihütten würden noch Köche gesucht. Scharfetter selbst braucht für seinen Einsaisonbetrieb ebenfalls noch einen Koch.
In Personalnöten ist auch Albert Ebner, Hotelier und Tourismusobmann in der Wirtschaftskammer. „Der Fachkräftemangel macht vor niemandem halt, Köche sind heiß begehrt.“Der Küchenchef in Ebners Hotel in Hintersee ist erkrankt und wird mehrere Monate ausfallen. Ebner ist derzeit auf der Suche nach einem Koch, der die Stelle Mindestpunktezahl erreicht. Kriterien sind Berufserfahrung, Sprachkenntnisse und Alter.
Fräser, Dreher, Techniker mit höherer Ausbildung für Maschinenbau, Dachdecker, Diplomingenieure für Maschinenbau, Techniker mit höherer Ausbildung für Starkstromtechnik, Diplomingenieure für Starkstromtechnik sowie dipl. Krankenpfleger, die ihre im Nostrifikationsbescheid verlangte Ergänzungsausbildung bis Ende 2015 begonnen haben. vorübergehend besetzen kann. Bis er fündig wird, steht er selbst in der Küche. Wie ihm gehe es vielen anderen Gastronomen. „Viele wissen kurz vor Saisonbeginn noch nicht, ob sie aufsperren können.“
Man werde nun verstärkt versuchen, die guten Kontakte zu den Arbeitsämtern in den neuen deutschen Bundesländern zu aktivieren. Vor rund zehn Jahren seien viele Fachkräfte nach Salzburg gekommen. „Dort wollen wir wieder anknüpfen.“
Der Mangel an Köchen hat nun Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) auf den Plan gerufen. Er macht Druck in Wien, wo gerade die Mangelberufsliste erstellt wird. In einem Brief an Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) und an Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl spricht sich Haslauer dafür aus, noch vor Beginn der Wintersaison Köche und Hilfsköche in die Liste der Mangelberufe aufzunehmen. Für diese Berufe kann eine Rot-WeißRot-Card beantragt werden. Sie