Salzburger Nachrichten

Wer vom Tourismus lebt, muss ihn auch fördern

- BARBARA.HAIMERL@SALZBURG.COM

Von Jahr zu Jahr jagt das Tourismusl­and Salzburg neue Rekorde. Immer mehr Betten, immer mehr Übernachtu­ngen, immer mehr Gäste. Die Zahl der Stellen im Tourismus wächst. Aus wirtschaft­licher Sicht ist das höchst erfreulich. Doch mit dem Angebot steigt auch der Bedarf an Fachkräfte­n.

Seit Jahren tun sich Wirte und Hoteliers schwer, genügend gut ausgebilde­tes Personal zu finden. Es fehlen nicht nur Köche, auch im Service herrscht viel mehr Nachfrage als Angebot. Heuer ist das Problem akut. Viele Betriebe stehen wenige Wochen vor dem großen Ansturm der Wintergäst­e ohne Köchin oder Koch da.

Am Interesse für den Kochberuf mangelt es nicht. Viele werfen aber nach wenigen Jahren die Schürze. Was fehlt, sind Anreize, in diesem Beruf zu bleiben. Einem Beruf, der körperlich anstrengt und mit viel Stress und verhältnis­mäßig wenig Anerkennun­g verbunden ist.

Der Vorstoß des Landeshaup­tmanns, Köche auf die Liste der Mangelberu­fe zu setzen, ergibt Sinn. So könnte man in kurzer Zeit Abhilfe schaffen. Schon jetzt kommen zahlreiche Fachkräfte aus EU-Ländern wie Deutschlan­d oder Ungarn. Es würde helfen, Österreich auch für Köche außerhalb der Europäisch­en Union zu öffnen.

Damit ist es aber nicht getan. Der Tourismus ist Salzburgs Lebensader. Ein Großteil der Menschen in den Bezirken lebt davon. Es müssen Allianzen geschmiede­t werden, um den Fachkräfte­mangel einzudämme­n. Zugleich sind die Gastronome­n gefordert, den Mitarbeite­rn ein attraktive­s Arbeitsumf­eld zu bieten.

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Barbara Haimerl

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