Wer vom Tourismus lebt, muss ihn auch fördern
Von Jahr zu Jahr jagt das Tourismusland Salzburg neue Rekorde. Immer mehr Betten, immer mehr Übernachtungen, immer mehr Gäste. Die Zahl der Stellen im Tourismus wächst. Aus wirtschaftlicher Sicht ist das höchst erfreulich. Doch mit dem Angebot steigt auch der Bedarf an Fachkräften.
Seit Jahren tun sich Wirte und Hoteliers schwer, genügend gut ausgebildetes Personal zu finden. Es fehlen nicht nur Köche, auch im Service herrscht viel mehr Nachfrage als Angebot. Heuer ist das Problem akut. Viele Betriebe stehen wenige Wochen vor dem großen Ansturm der Wintergäste ohne Köchin oder Koch da.
Am Interesse für den Kochberuf mangelt es nicht. Viele werfen aber nach wenigen Jahren die Schürze. Was fehlt, sind Anreize, in diesem Beruf zu bleiben. Einem Beruf, der körperlich anstrengt und mit viel Stress und verhältnismäßig wenig Anerkennung verbunden ist.
Der Vorstoß des Landeshauptmanns, Köche auf die Liste der Mangelberufe zu setzen, ergibt Sinn. So könnte man in kurzer Zeit Abhilfe schaffen. Schon jetzt kommen zahlreiche Fachkräfte aus EU-Ländern wie Deutschland oder Ungarn. Es würde helfen, Österreich auch für Köche außerhalb der Europäischen Union zu öffnen.
Damit ist es aber nicht getan. Der Tourismus ist Salzburgs Lebensader. Ein Großteil der Menschen in den Bezirken lebt davon. Es müssen Allianzen geschmiedet werden, um den Fachkräftemangel einzudämmen. Zugleich sind die Gastronomen gefordert, den Mitarbeitern ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten.