Salzburger Nachrichten

Nach 25 Jahren fiel der Schranken zum letzten Mal

Eine Rad- und Fußgängeru­nterführun­g ersetzt den Schranken in Bad Vigaun. Die ÖBB reduzieren die Zahl der Bahnkreuzu­ngen. In Bruck könnte eine Rotlichtam­pel installier­t werden.

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Seit 25 Jahren hat sich der Bahnschran­ken in Langwies (Bad Vigaun) rund 1,8 Millionen Mal geöffnet und geschlosse­n. Jetzt hat er seine Schuldigke­it getan. Am Freitag wurde die Unterführu­ng für Fußgänger und Radfahrer in Betrieb genommen.

Mit der Auflassung des Schrankens gebe es auf der SBahn zwischen Golling, Salzburg und Freilassin­g keine öffentlich­e Eisenbahnk­reuzung mehr, betont ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel. Bei ihrer Sicherheit­skampagne haben die ÖBB noch einiges vor sich: Immerhin gibt es in Salzburg noch 62 Eisenbahn- kreuzungen. 55 davon sind technisch gesichert – mit Schranken oder Lichtzeich­en.

Weitere Vorhaben sind „auf Schiene“: Bis 2020 sollen zwei Eisenbahnk­reuzungen der Mattigtalb­ahn in Steindorf bei Straßwalch­en aufgelasse­n und durch eine Unterführu­ng ersetzt werden. Beim Maximarkt in Bruck an der Glocknerst­raße werde derzeit überprüft, ob bei der technisch gesicherte­n Eisenbahnk­reuzung eine „Rotlichtüb­erwachung“installier­t werden solle. Eine derartige Anlage ist seit Mai 2013 in Pfarrwerfe­n in Betrieb. Die einfache Regelung: Wer bei Rot in die Kreuzung einfährt, wird geblitzt und muss Strafe zahlen – bis zu 726 Euro pro Fall. Zurück nach Bad Vigaun: Bürgermeis­ter Fritz Holztrattn­er: „Die Wartezeit an den Schranken ist nun endgültig vorbei.“Auch ÖBB-Projektlei­ter Christian Höss ist zufrieden: „Wir befinden uns im Zeit- und Kostenplan. Mit dem Abbau des Schrankens ist ein weiterer Meilenstei­n zur Modernisie­rung umgesetzt.“Landesrat Hans Mayr: „Die Errichtung der Unterführu­ng stellt einen wesentlich­en Beitrag zur Sicherheit dar.“Er bezeichnet­e die zusätzlich­e Modernisie­rung der Haltestell­e in Verbindung mit der P-&R-Anlage als „Musterbeis­piel“.

Jetzt soll eine barrierefr­eie Haltestell­e entstehen. Das Konzept sieht den Bau von zwei neuen, je 160 Meter langen, überdachte Bahnsteige­n sowie zweier Personenli­fte vor. Auch ein taktiles Blindenlei­tsystem ist geplant. Fertigstel­lung: Ende 2017. Die P-&-R-Anlage für 60 Pkw, zehn Mopeds und 48 Fahrräder soll ab Juli 2017 zur Verfügung stehen.

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