Pflege: Kein Plan bei der Ausbildung
2020 sollen in Salzburg 600 Pflegekräfte fehlen, bis 2030 sogar 1200. Dennoch muss die Fachhochschule auch weiterhin Bewerber abweisen.
neues Gesetz zur Pflegeausbildung in Kraft. Dieses sieht vor, dass die Krankenschwester der Vergangenheit angehört. Ab sofort gibt es nur noch Gesundheitsund Krankenpflegerinnen und -pfleger. Bis zum Jahr 2024 soll die Ausbildung nur noch an Fachhochschulen angeboten werden. wird es aber weiterhin geben. Sie kümmern sich
Eigentlich sei Salzburg Vorreiter gewesen, was die neue Ausbildung zur Pflege betrifft. Das sagt Babette Grabner, Studiengangsleiterin für Gesundheitsund Krankenpflege an der Fachhochschule (FH) in Puch-Urstein. Seit 2008 gibt es in Österreich die gesetzliche Möglichkeit, dass Pflegerinnen und Pfleger ihre Ausbildung mit einem Bachelorabschluss beenden. Seit dem Jahr 2009 bietet die FH Salzburg diese sechssemestrige Ausbildung an. „Wir waren damals das erste Bundesland in Österreich.“
Seither bildet die FH jährlich 40 Pflegekräfte aus. Und es könnten noch viel mehr sein. Rund 3,4 Bewerber gibt es für jeden Studienplatz. Dieser Andrang steht im Widerspruch zum Pflegekräftemangel, der sich auch in Salzburg von Jahr zu Jahr verschärft. Konkrete Zahlen dazu gibt es seit nach wie vor um die Ausbildung der Pflegehelferinnen, die ebenfalls umbenannt werden: Ab jetzt heißt die Berufsgruppe Pflegeassistenz. Mit dem neuen Namen kommt auch eine Ausweitung der Kompetenzen.
zusätzliche Kompetenzen bekommen, hat sich der Gesetzgeber dazu entschieden, eine zusätzliche Berufsgruppe einzuführen. Die Pflegefachassistenten werden künftig eine zweijährige Ausbildung 2013. Damals veröffentlichte das Gesundheitsressort des Landes eine Vollerhebung zur Pflegesituation. Demnach werden bis 2020 in Salzburg 600 Pflegekräfte fehlen. Die Studienautoren prognostizierten ein Personalangebot von 3869 und einen Bedarf von 4468 Pflegekräften. Für 2030 sah man einen Mangel von 1200 Pflegerinnen und Pflegern. Ab 2017 soll die Situation durch eine Pensionierungswelle akut werden.
Wie lässt sich diese Entwicklung mit dem großen Andrang an der Fachhochschule in Einklang bringen? Die Antwort liegt in der derzeit noch zweigleisigen Ausbildung. Der Zustrom zur neuen akademischen Ausbildung geht zulasten der alten Ausbildung zum/zur Diplompfleger/-in an der Krankenpflegeschule in Salzburg-Mülln. Beide Ausbildungen sind dreijährig, aber nur an der FH bekommen Absolventen den Bachelortitel verliehen. absolvieren. Diese soll praxisorientiert und ideal für einen beruflichen Neubeginn sein.
der Ausbildung zur Diplomkraft auf die Fachhochschule sieht das Gesetz eine Übergangsfrist vor. Die Ausbildung zur Pflegeassistenz war sofort umzustellen. SN-Info: Eine Informationsveranstaltung zur neuen Pflegeausbildung gibt es am 30. November um 17 Uhr im SN-Saal.
Das Interesse am Diplomlehrgang der Pflegeschule sinkt daher zunehmend. Im vergangenen Jahr musste man wegen fehlenden Interesses die Zahl der Klassen für die Diplomkrankenpflege von drei auf zwei reduzieren. Für dieses Jahr gab es nur mehr 58 Bewerber. „Leider kommen die bei der Fachhochschule abgewiesenen Bewerber nicht zu uns“, sagt Maria Andrasi-Humer, Direktorin der Krankenpflegeschule. Diese würden sich eher für andere Ausbildungsformen entscheiden. „Die Eltern drängen die Kinder oft dazu, ein Studium anzustreben. Viele machen deshalb statt der Diplompflegeausbildung an unserer Schule eine andere FH-Ausbildung im Gesundheitsoder Sozialbereich.“
In Konkurrenz stehen die beiden Ausbildungsinstitutionen nicht. Ganz im Gegenteil: Seit der Einführung der Bachelorausbildung an der Fachhochschule arbeiten diese zusammen. Und auch jetzt hat man einen gemeinsamem Wunsch: Die Aufstockung der Klassen an der Fachhochschule. „Es geht hier nicht um Revierdenken, sondern um die Gesundheitsversorgung“, sagt FH-Studiengangsleiterin Babette Grabner. Und sie fügt noch an: „Worauf warten wir noch?“