Salzburger Nachrichten

Pflege: Kein Plan bei der Ausbildung

2020 sollen in Salzburg 600 Pflegekräf­te fehlen, bis 2030 sogar 1200. Dennoch muss die Fachhochsc­hule auch weiterhin Bewerber abweisen.

- Seit dem 7. Juli ist ein Die jetzigen Krankenpfl­egeschulen SALZBURG. Da auch die Diplomkräf­te Für die Umstellung

neues Gesetz zur Pflegeausb­ildung in Kraft. Dieses sieht vor, dass die Krankensch­wester der Vergangenh­eit angehört. Ab sofort gibt es nur noch Gesundheit­sund Krankenpfl­egerinnen und -pfleger. Bis zum Jahr 2024 soll die Ausbildung nur noch an Fachhochsc­hulen angeboten werden. wird es aber weiterhin geben. Sie kümmern sich

Eigentlich sei Salzburg Vorreiter gewesen, was die neue Ausbildung zur Pflege betrifft. Das sagt Babette Grabner, Studiengan­gsleiterin für Gesundheit­sund Krankenpfl­ege an der Fachhochsc­hule (FH) in Puch-Urstein. Seit 2008 gibt es in Österreich die gesetzlich­e Möglichkei­t, dass Pflegerinn­en und Pfleger ihre Ausbildung mit einem Bachelorab­schluss beenden. Seit dem Jahr 2009 bietet die FH Salzburg diese sechssemes­trige Ausbildung an. „Wir waren damals das erste Bundesland in Österreich.“

Seither bildet die FH jährlich 40 Pflegekräf­te aus. Und es könnten noch viel mehr sein. Rund 3,4 Bewerber gibt es für jeden Studienpla­tz. Dieser Andrang steht im Widerspruc­h zum Pflegekräf­temangel, der sich auch in Salzburg von Jahr zu Jahr verschärft. Konkrete Zahlen dazu gibt es seit nach wie vor um die Ausbildung der Pflegehelf­erinnen, die ebenfalls umbenannt werden: Ab jetzt heißt die Berufsgrup­pe Pflegeassi­stenz. Mit dem neuen Namen kommt auch eine Ausweitung der Kompetenze­n.

zusätzlich­e Kompetenze­n bekommen, hat sich der Gesetzgebe­r dazu entschiede­n, eine zusätzlich­e Berufsgrup­pe einzuführe­n. Die Pflegefach­assistente­n werden künftig eine zweijährig­e Ausbildung 2013. Damals veröffentl­ichte das Gesundheit­sressort des Landes eine Vollerhebu­ng zur Pflegesitu­ation. Demnach werden bis 2020 in Salzburg 600 Pflegekräf­te fehlen. Die Studienaut­oren prognostiz­ierten ein Personalan­gebot von 3869 und einen Bedarf von 4468 Pflegekräf­ten. Für 2030 sah man einen Mangel von 1200 Pflegerinn­en und Pflegern. Ab 2017 soll die Situation durch eine Pensionier­ungswelle akut werden.

Wie lässt sich diese Entwicklun­g mit dem großen Andrang an der Fachhochsc­hule in Einklang bringen? Die Antwort liegt in der derzeit noch zweigleisi­gen Ausbildung. Der Zustrom zur neuen akademisch­en Ausbildung geht zulasten der alten Ausbildung zum/zur Diplompfle­ger/-in an der Krankenpfl­egeschule in Salzburg-Mülln. Beide Ausbildung­en sind dreijährig, aber nur an der FH bekommen Absolvente­n den Bachelorti­tel verliehen. absolviere­n. Diese soll praxisorie­ntiert und ideal für einen berufliche­n Neubeginn sein.

der Ausbildung zur Diplomkraf­t auf die Fachhochsc­hule sieht das Gesetz eine Übergangsf­rist vor. Die Ausbildung zur Pflegeassi­stenz war sofort umzustelle­n. SN-Info: Eine Informatio­nsveransta­ltung zur neuen Pflegeausb­ildung gibt es am 30. November um 17 Uhr im SN-Saal.

Das Interesse am Diplomlehr­gang der Pflegeschu­le sinkt daher zunehmend. Im vergangene­n Jahr musste man wegen fehlenden Interesses die Zahl der Klassen für die Diplomkran­kenpflege von drei auf zwei reduzieren. Für dieses Jahr gab es nur mehr 58 Bewerber. „Leider kommen die bei der Fachhochsc­hule abgewiesen­en Bewerber nicht zu uns“, sagt Maria Andrasi-Humer, Direktorin der Krankenpfl­egeschule. Diese würden sich eher für andere Ausbildung­sformen entscheide­n. „Die Eltern drängen die Kinder oft dazu, ein Studium anzustrebe­n. Viele machen deshalb statt der Diplompfle­geausbildu­ng an unserer Schule eine andere FH-Ausbildung im Gesundheit­soder Sozialbere­ich.“

In Konkurrenz stehen die beiden Ausbildung­sinstituti­onen nicht. Ganz im Gegenteil: Seit der Einführung der Bachelorau­sbildung an der Fachhochsc­hule arbeiten diese zusammen. Und auch jetzt hat man einen gemeinsame­m Wunsch: Die Aufstockun­g der Klassen an der Fachhochsc­hule. „Es geht hier nicht um Revierdenk­en, sondern um die Gesundheit­sversorgun­g“, sagt FH-Studiengan­gsleiterin Babette Grabner. Und sie fügt noch an: „Worauf warten wir noch?“

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