Salzburger Nachrichten

Reiter feierten ihren Heiligen

Der Leonhardir­itt in Piesendorf hat schon lange Tradition. Das Kranzl blieb im Ort. Für Teilnehmer und Besucher war das „Sesselreit­en“ein ganz besonderer Höhepunkt.

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Zum Gedenken an den heiligen Leonhard, den Beschützer der Tiere, wurde am Sonntag in Aufhausen in Piesendorf der Leonhardir­itt abgehalten – bereits zum 34. Mal. Dieser jährliche kirchliche Höhepunkt bei der Filialkirc­he zum heiligen Leonhard findet jeweils am letzten Sonntag im Oktober statt.

Nicht nur alle dörflichen Vereine kommen Jahr für Jahr zum Umritt um die Kirche und zum Gottesdien­st auf einer Wiese der „Arena“oberhalb der Kirche. Auch für viele einzelne Reiter und Besucher ist der Termin ein Fixpunkt geworden. Beim Leonhardir­itt wird außerdem die Pferdesegn­ung abgehalten.

Auch die Geistlichk­eit nimmt an der Prozession teil – traditione­llerweise „hoch zu Ross“. Am Sonntag waren es Anton Fersterer (Diakon Kaprun), Norbert Ronacher (Praktikant Pfarrverba­nd), Sepp Wedenig (Diakon Uttendorf ) und Wolfgang Bartl (Diakon Piesendorf).

Nach der Pferdesegn­ung wurden Reiter- und Geschickli­chkeitsspi­ele abgehalten. Bei einem Parcours muss etwa ein Kranzl im Ritt mit einem Stecken herunterge­holt oder Hinderniss­e übersprung­en werden. Beim Kranzlstec­hen siegte Gerhard Leitner von der Reitergrup­pe Piesendorf.

Ebenso wurde ein „Sesselreit­en“ausgetrage­n. Wer beim Umreiten keinen Sessel (es wird immer einer weniger aufgestell­t, als es teilnehmen­de Reiter gibt) erreichte, musste ausscheide­n. Der Sieg ging dabei an Toni Steiner vor seiner Nichte Maria Steiner – beide aus Piesendorf.

Organisier­t wurde das Fest von der Reitergrup­pe Piesendorf, der Schnalzerg­ruppe Piesendorf und den Piesendorf­er Bäuerinnen.

Der Schutzpatr­on der Tiere, der heilige Leonhard von Limoges (496 bis 559), wird übrigens seit dem 13. Jahrhunder­t mit einer Kette dargestell­t. Sein Gedenktag ist der 6. November.

Die Kette symbolisie­rt dabei die von ihm erwirkten Befreiunge­n von Gefangenen. Im Laufe der Zeit wurde diese falsch interpreti­ert und als Viehkette angesehen, weswegen es zu seinem Patronat über das Vieh kam.

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BILDER: SN/W. SCHWEINÖST­ER Diakon Wolfgang Bartl aus Piesendorf segnet Heike, das Pferd von Verena aus Piesendorf (rechts). Alexandra Bernsteine­r vom URC Waidach in Piesendorf beim Kranzlstec­hen.
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