Salzburger Nachrichten

„Die Sprache versetzt mich in Euphorie“

- SN, APA, dpa

„Sprache ist alles“, sagte der Schriftste­ller Marcel Beyer am Samstagabe­nd in seiner Dankesrede. „Sie versetzt mich in Euphorie.“Zuvor hatte der 50-jährige Lyriker und Romancier die wichtigste literarisc­he Auszeichnu­ng im deutschen Sprachraum erhalten: den mit 50.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis. Der in Dresden lebende Autor beherrsche „das epische Panorama ebenso wie die lyrische Mikroskopi­e und den zeitdiagno­stischen Essay“, erläutert die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, die diesen Literaturp­reis vergibt. Marcel Beyers Texte „widmen sich der Vergegenwä­rtigung deutscher Vergangenh­eit mit derselben präzisen Hingabe, mit der sie dem Sound der Jetztzeit nachspüren. Sie betreiben eine poetische Erdkunde, die immer auch Spracherku­ndung ist; kühn und zart, erkenntnis­reich und unbestechl­ich, lassen sie die Welt zugleich wundersam bekannt und irisierend neu erscheinen.“

Beyer wurde vor allem 1995 mit seinem Roman „Flughunde“bekannt. Darin geht es um die Instrument­alisierung von Sprache durch Propaganda im Zweiten Weltkrieg. Es folgten die Lyrikbände „Falsches Futter“(1997) und „Erdkunde“(2002) sowie die Romane „Spione“(2000) und „Kaltenburg“(2008).

Frühere Preisträge­r waren Rainald Goetz (2015), Sibylle Lewitschar­off (2013), Walter Kappacher (2009), Josef Winkler (2008), Friederike Mayröcker (2001), Heinrich Böll (1967), Günter Grass (1965) und Erich Kästner (1957).

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BILD: SN/APA (DPA)/ANDREAS ARNOLD Marcel Beyer erhielt den Georg-BüchnerPre­is.

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