Im Dauerregen gingen die Bullen baden
Red Bull Salzburg unterlag dem Tabellenletzten Mattersburg bei irregulären Bodenverhältnissen mit 1:2 – trotz eines Blitztors von Valon Berisha.
MATTERSBURG. Im Vergleich zur Fußballgala am vergangenen Donnerstag in der Europa League bei Nizza hatte Salzburgs Trainer Óscar García in der Bundesliga gegen Mattersburg seine Startelf an fünf Positionen geändert. Dabei tauschte der Spanier seinen kompletten Angriff. Anstelle von Munas Dabbur und Fredrik Gulbrandsen stürmten beim Tabellenletzten mit Hee-Chan Hwang und Jonatan Soriano die aktuell torgefährlichsten Salzburger. Doch dann kam der Schock: Kapitän Soriano musste bereits in der Anfangsphase mit einer Muskelverletzung vom Platz und wurde durch Munas Dabbur ersetzt.
Dass der Meister bereits nach 61 Sekunden führte, lag aber nicht am Angriffsduo, sondern daran, dass Verteidiger Stefan Lainer perfekt geflankt hatte und Valon Berisha zeigte, dass er auch Kopfballtore erzielen kann. Das Blitztor verlieh den Bullen aber keine Flügel. Im Gegenteil, für die Salzburger setzte es nach einem Aufwärtstrend die dritte Saisonpleite in der Bundesliga. Eine ganz schmerzhafte, weil es der Elf von Óscar García nicht gelang, den Ausrutscher von Tabellenführer Sturm Graz (1:2 gegen St. Pölten) entscheidend zu nutzen.
Mit viel Aggressivität, so wie die Salzburger Frankreichs Tabellenführer Nizza die Spielfreude genommen hatten, versuchte Mattersburg, das Unmögliche möglich zu machen. Und da der Meister wieder einmal die besten Tormöglichkeiten vergab, wurde der zuletzt klar zu erkennende Aufwärtstrend gestoppt. Die Führung der Bullen hielt nämlich nicht einmal zehn Minuten: Nach einem Eckball von Michael Perlak stellte sich die Defensive ungeschickt an, Philipp Erhardt gelang per Kopf aus spitzem Winkel mit seinem ersten Bundesliga-Tor der Ausgleich. Drei Salzburger gefielen sich dabei in der Zuschauerrolle. Und in der 18. Minute hatten die Burgenländer das Spiel endgültig gedreht: Einen relativ harmlosen Freistoß von Jano fälschte Salzburgs Innenverteidiger Paulo Miranda, der sich aus unerklärlichen Gründen aus der Mauer gelöst hatte, unhaltbar für Torhüter Alexander Walke zum 1:2 ab.
Es dauerte einige Zeit, bis sich der Branchenkrösus von diesem Gegentor erholt hatte. Die Salzburger übernahmen nach einer halben Stunde wieder das Kommando, bestimmten das Spiel. Aber wer die besten Chancen vergibt, der darf sich nicht wundern, wenn er am Ende
„Wir hätten das Spiel gewinnen müssen.“
ohne Punkte dasteht. Marc Rzatkowski scheiterte ebenso wie Hwang an Mattersburg-Torhüter Markus Böcskör. Bei starkem Dauerregen und zunehmend irregulär werdenden Bodenverhältnissen versuchte die Truppe von Trainer Óscar García zwar immer wieder Druck zu erzeugen. Aber entweder grätschte ein Mattersburger erfolgreich dazwischen oder eine Wasserpfütze stoppte die Bemühungen von Konrad Laimer und Co. An die 80 Prozent Ballbesitz der Bullen führten bei der „Wasserschlacht“im Pappelstadion nicht zum gewünschten Erfolg. Salzburgs Angriffe wurden immer mehr ein Opfer der Platzverhältnisse. Je länger die Partie dauerte, um so schwieriger wurde es, sich Chancen im Kampf gegen die Wassermassen zu erarbeiten. Gute Möglichkeiten zum Ausgleich blieben bis zum bitteren Ende Mangelware.
„Ja, der Platz war scheiße. Aber wir waren die überlegene Mannschaft, haben Gas gegeben und hätten das Spiel gewinnen müssen. Das haben wir nicht geschafft“, sparte Salzburgs Torschütze Berisha auch nicht mit Selbstkritik.