Zu wenig Geld für die Schule?
Da ich selbst noch Schüler bin und die siebte Klasse eines Gymnasiums besuche, möchte ich kurz aus meiner Sicht davon berichten, wie an unserer Schule mit dem Jahresbudget umgegangen wird:
Erstens möchte ich einmal die Behauptung aus dem Bericht „Immer neue Zusatzkosten für die Eltern in der Schule“bestätigen. Es sind nämlich wirklich nicht wenig an Zusatzkosten zu begleichen, wie ein hochmoderner Taschenrechner für die Matura, jedes Jahr Kopier- und Zeichenbeiträge und noch sonstige „kleinere“Kosten, die von den Familien selbst zu bezahlen sind. Bei vielen Kosten kann man gar nicht anders, als sie zu bezahlen.
Was mich besonders ärgert, ist die Aufteilung der Schulbücher: Denn während es dann für manche Bücher kein Geld gibt, werden in manchen Fächern für die ganze Klasse Bücher bestellt, die dann ein oder vielleicht zwei Mal im Jahr benützt werden!
Auch habe ich mich nach den Ferien gefragt, woher plötzlich diese bunten Quadrate auf allen Fenstern in Sichthöhe („damit niemand dagegenläuft“), die automatischen Eingangstüren, Klebe- streifen vor den Stiegen, überall ein zweites Stiegengeländer neben dem alten oder der zusätzliche Eisenaufsatz auf den Brüstungen gekommen sind, wenn es doch so schlecht ums Schulbudget steht. Einige Tage später habe ich erfahren, dass das „überschüssige Geld, das die Schule noch vom letzten Schuljahr übrig hatte, aufgebraucht werden musste“, daher all die kreativen Einfälle.
Aus meiner Sicht mangelt es also nicht an Geld für die Schulen, was nicht heißen soll, dass bei der Bildung der jungen Menschen gespart werden darf. Ich möchte lediglich an die zuständigen Personen (Lehrer, Direktoren und verantwortliche Politiker) appellieren, das vorhandene Geld durchdachter einzusetzen.
Denn dann würde sich die Frage, ob sich die Kinder eine bestimmte Ausbildung überhaupt leisten können, gar nicht auftun. Armin Brandstätter gen seine Einstellung mehr oder weniger gezwungen, einen Eid auf dieses verbrecherische Regime zu leisten, allerdings konnten damals die wenigsten die Konsequenzen in ihrer ganzen Tragweite voraussehen. Meinem Vater, als Professor für Deutsch und Französisch an einem Gymnasium in Wien tätig, den „schönen Künsten“wie Musik und Literatur zugetan, wurde im September 1939 der Titel Studienrat verliehen.
In den ersten Kriegsjahren wurde er nach Frankreich einberufen, später sollte er in der SS-Junkerschule Tölz ausgebildet werden und war für eine leitende Funktion in einem der Konzentrationslager vorgesehen. Aus den vielen Feldpostbriefen, die ich von meiner Mutter kurz vor ihrem Tode erhalten hatte, konnte ich vieles herauslesen, z. B. dass mein Vater im Jahr 1941 um die vorzeitige Entlassung aus der SSJunkerschule Tölz ersucht hat, da er sich, wie er schreibt, mit den „weltanschaulichen Ansichten der SS“nicht identifizieren konnte. Z. B. ein Satz, den er schreibt: „Für gewisse Dinge fehlt der SS das Sinnesorgan, das ist mir hier in erschreckender Weise zum Bewusstsein gekommen!“
Oder: „Ich kann in dieser eiskalten Luft jedenfalls nicht leben!“Oder: „Mögen Sie mich als einen Schwächling und Querulanten halten, ich werde ja tatsächlich zeitweilig mit verschiedenen Fragen, die in meinem Gehirne herumspuken, nicht fertig und bewundere andere in ihrer 300-prozentigen Sicherheit, um dann wieder einmal feststellen zu müssen, dass sie Hohlköpfe sind oder dass ihnen zumindest einige Organe fehlen und dass sie demgemäß gar nie begreifen können, was z. B. in einem einfachen Menschen unseres Volkes vorgeht an Gemütsbewegungen und Vorstellungen, was vorhanden ist an inneren Kräften, die unserem Volke die Richtlinien gegeben haben, um sich seiner selbst bewusst zu werden.“
Das sind nur einige wenige Passagen aus seinen vielen Briefen, die mir vorliegen. Jedenfalls war es dann so, dass mein Vater, nachdem er gebeten hatte, eine Funktion als Aufsichtsperson in einem Konzentrationslager nicht ausüben zu müssen, an die Ostfront musste, wo er im März 1943 den „Heldentod in soldatischer Pflichterfüllung, getreu seinem Fahneneid im Kampf für die Neugestaltung Europas“erlitt. Drei Tage vor seinem Tode schrieb er seinen letzten Brief an seine Gattin!
Noch einige Zeilen aus der Todesnachricht an meine Mutter: „Er fiel als begeisterter SS-Mann, er kannte nur eine Pflicht, Soldat mit Leib und Seele, kämpfte und lebte er für sein Deutschland.“Oder: „Er wird als ewiger Baustein für die deutsche Auferstehung auf den Heldendenkmälern unseres Reiches weiterleben.“
Ich als sein Sohn habe die höchste Hochachtung für diese Haltung meines Vaters! Ing. Wolfgang Moser