In Amerika fallen die Würfel
Etwa ein Dutzend Bundesstaaten wird bei der Wahl den Ausschlag geben.
Die USA und die Welt stehen vor einem Herzschlagfinale: Die Demokratin Hillary Clinton geht heute, Dienstag, als Favoritin in die Präsidentschaftswahl – aber ein Sieg gegen den Republikaner Donald Trump ist keineswegs gewiss. Dem Ausgang der Wahl wird weltweit entgegengefiebert. Die Sorge vor einem Sieg des Rechtspopulisten Trump ist groß, vor allem in Europa. Trump ist ein Quereinsteiger, ein Amt hatte der Immobilienunternehmer nie inne. Clinton kennt das Weiße Haus aus ihrer Zeit als First Lady. Später war sie Senatorin und Außenministerin.
Am Montag lag Clinton in mehreren Umfragen vor Trump. In den Erhebungen der Sender ABC, CBS und Fox News sowie der Zeitung „Washington Post“schnitt die Demokratin jeweils vier Prozentpunkte besser ab als der Republikaner.
Die Erhebungen wurden erstellt, bevor das FBI Clinton am Sonntag in der wiederaufgeflammten Affäre um E-Mails aus ihrer Zeit als Außenministerin entlastete und erklärte, es gebe keine Anhaltspunkte für eine Anklage.
Die Umfragen bilden die landesweite Stimmung ab. Entscheidend ist aber, wie die Wahl in den einzelnen Bundesstaaten läuft, in denen das Rennen noch als offen gilt. Denn die für einen Sieg notwendigen 270 Wahlleute kommen über das Abschneiden in den jeweiligen Bundesstaaten zusammen. Etwa ein Dutzend sogenannter Swing States gilt als nach wie vor besonders umkämpft, darunter North Carolina, Pennsylvania, New Hampshire und Florida.
Mehr als 41 Millionen Amerikaner haben bereits frühzeitig abgestimmt. Eine hohe Beteiligung hispanischer Wähler zeichnet sich vor allem in Florida ab. Das ist für Clinton Anlass zur Hoffnung: Diese Gruppe neigt dazu, eher demokratisch zu wählen. Zudem sind viele Latinos abgeschreckt von Trumps feindlicher Rhetorik gegen Einwanderer aus Mexiko.
Wahlberechtigt sind von den 322 Millionen US-Bürgern alle, die mindestens 18 Jahre alt sind. Das sind etwa 219 Millionen. Voraussetzung ist, dass man sich als Wähler registrieren lässt und nicht von der Wahl ausgeschlossen wird – etwa wegen einer kriminellen Vergangenheit.
Die „New York Times“berichtete unterdessen, Donald Trumps Berater hätten ihm ein Twitter-Verbot erteilt. Sie hätten ihm die Kontrolle über sein Konto „entrissen“, damit er seine Wahlchancen nicht mit ungefilterten Anfeindungen schmälern könne.