Wasserkraftbranche leidet unter niedrigem Strompreis
Im alpinen Raum ist die Wasserkraftnutzung zur Stromerzeugung seit Jahrzehnten selbstverständlich und nicht wegzudenken. In Flächenländern wie etwa Deutschland spielt diese Urform der erneuerbaren Energie dagegen eine untergeordnete Rolle. Entsprechend habe die Wasserkraft oft ein Wahrnehmungsproblem, so lautete am Donnerstag der Tenor einer Fachdiskussion zum Auftakt der Fachmesse für Kleinwasserkraft Renexpo im Messezentrum Salzburg.
Vor allem durch die Energiewende in Deutschland und die damit verbundene extreme Förderung von Windkraft und Photovoltaik – ein deutscher Haushalt zahlt dafür im Jahr 350 Euro Aufschlag, fast das Dreifache des österreichischen Ökostromzuschlags – entstand aber vielfach ein Überangebot und die Großhandelspreise für Strom brachen um bis zu 70 Prozent ein.
In Salzburg bauen derzeit die Salzburg AG und der Verbund um 50 Mill. Euro ein neues Salzachkraftwerk in Gries im Pinzgau. Für begleitende Infrastrukturmaßnahmen wie den Bau einer neuen Straße und von Wildbachverbauungen steuert das Land Salzburg 4,1 Mill. Euro bei. Sonst hätten die Versorger nicht investiert. Derartige Entlastungen seien eine Möglichkeit, Wasserkraftprojekte wirtschaftlich zu machen, sagte Verbund-Vorstand Günther Rabensteiner. „Dass wir das allein über den Großhandelspreis schaffen, ist eine Illusion.“Der für Energie zuständige Salzburger Landesrat Josef Schwaiger betonte, die Wasserkraft sei unverzichtbar, denn durch zunehmende Wärmepumpen und E-Mobilität sei klar: „Die Zukunft der Energie ist elektrisch.“