Garstiges Familienoberhaupt erfährt böse Überraschung
Anna Loos ist Helen Dorn, eine doch ungewöhnliche Ermittlerin, die keine Frauenpower braucht, um sich und ihre Ansichten durchzusetzen. Insofern ist ihr Fall am Samstag ein neuer Beweis dafür, dass es keine verordnete Emanzipation benötigt, um Frau die Gelegenheit zu geben, groß aufzutrumpfen – auch und gerade im Fernsehen. Bei Anna Loos kommt man nie auf den Gedanken, sie wäre aufgrund einer Quote oder sonstigen Bevorzugung Kommissarin geworden. Sie hat Autorität – und das zählt. „Die falsche Zeugin“ist ein Fall, in dem es mehrere Spuren und Aussagen zu bewerten gilt, die einander widersprechen. Resultat: ein gerüttelt Maß an Spannung.
Bei Madame Tussauds geben sich die Großen der Geschichte zwar nicht die Hand, aber als Wachsfiguren sorgen sie für den nostalgischen Sog, der von Amsterdam, Berlin, New York und Peking her die Besucher anlockt. Und freilich aus London, wohin Frau Tussaud 1802 von Paris mit 30 Wachsfiguren ging, um 1835 ihr Museum zu eröffnen. Arte sieht sich am Samstag dort um.
Matthias Brandt ist nicht nur der Sohn des legendären Politikers Willy Brandt, sondern auch und vor allem einer der originellsten und eigenwilligsten Ermittler deutscher Zunge. In Hermine Huntgeburths „Polizeiruf 110: Sumpfgebiete“, am Sonntag auf dem „Tatort“-Sendeplatz in der ARD, gibt er einmal mehr Hauptkommissar Hanns von Meuffels, der so extravagant ist, wie sein Name klingt. Diesmal wird er mit einer ehemaligen „Klientin“konfrontiert, die auf seine Aussage hin eine Gefängnisstrafe verbüßen musste.
Feste muss man feiern, wie sie fallen. Das gilt auch für das bitterböse Psychodrama „Familienfest“, zu sehen heute, Freitag, in Arte oder am Montag im ZDF jeweils am Hauptabend. Wie Günther Maria Halmer das garstige Familienoberhaupt gibt, ist keinesfalls hohe Schauspielkunst, aber realitätsnah. Er lästert und schimpft auf alles, was sich in seiner Familie regt. Aber einer seiner Festgäste birgt ein Geheimnis, das alles ändert.