Salzburger Nachrichten

Zahl der Einbrüche verdoppelt

Die Polizei verzeichne­te 200 Wohnungsei­nbrüche in der Stadt Salzburg innerhalb der vergangene­n sechs Monate. Viele Bürger fragen um Rat.

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SALZBURG. Nahezu täglich meldet oder registrier­t die Polizei in Salzburg Einbrüche in Wohnungen und Privathäus­er, manchmal sind es bis zu 30 in der Woche. Die sogenannte Anfallstat­istik zeigt es auch: Allein die Zahl der Einbrüche in Wohnungen in der Landeshaup­tstadt hat sich im Vergleich zum Vorjahr in den vergangene­n 26 Wochen von 100 auf 200 verdoppelt. Eine Entwicklun­g, die auch Robert Meikl von der Kriminalpr­ävention bestätigen kann: „Bei uns melden sich täglich mehrere Anrufer, die Beratung zum Thema Eigentumss­chutz wollen. Wir versuchen zeitnah auch vor Ort eine solche Beratung durchzufüh­ren oder geben das Anliegen an das Stadtpoliz­eikommando weiter.“

Nach Ansicht des Kriminalis­ten hat sich in der Vergangenh­eit die Zahl der Einbrüche in der Stadt Salzburg auf einem niedrigere­n Niveau befunden, nun sei der Zentralrau­m im Gegensatz zum ländlichen Bereich offenbar zu einem Hotspot geworden. „Was auffällt, ist, dass viele Einbrüche in Wohnungen am helllichte­n Tag passieren“, so Meikl.

Die Täter hätten mit hervorsteh­enden Türzylinde­rn meist leichtes Spiel. „Schon hier wäre eine einbruchhe­mmende Abdeckung des Schlosses ein guter Schutz“, erklärte der Prävention­sbeamte. Parallel versuche die Prävention­sabteilung der Salzburger Polizei mit Infomateri­al an den Gemeindeve­rband, Wohnbauträ­ger und Hausverwal­tungen die Menschen besser über technische Möglichkei­ten zu schulen und dadurch der Entwicklun­g entgegenzu­treten.

„Aber nicht nur technische Sicherheit­smaßnahmen, auch persönlich­e Aufmerksam­keit eines Einzelnen im urbanen Umfeld können Einbrüche verhindern“, ist sich Robert Meikl sicher. Wie zur Bestätigun­g konnte die Polizei am Freitag die Festnahme von drei Einbrecher­n melden: Anrainer hatten kurz vor Mitternach­t im Salzburger Andräviert­el zwei Männer beobachtet, die offenbar Fahrräder aus einem Wohnhaus stehlen wollten. Sie verständig- ten die Polizei. Die Beamten nahmen zwei Ungarn im Alter von 18 und 48 Jahren fest. Kurz zuvor hatte eine Polizeistr­eife im Bereich Riedenburg einen 30-jährigen Rumänen angehalten, der auf seinem Fahrrad Einbruchsw­erkzeug sowie Diebesgut mitgeführt hat. Nun wird untersucht, ob die Einbrecher für weitere Straftaten infrage kommen.

Innenminis­ter Wolfgang Sobotka hat die Aktion „Gemeinsam sicher wohnen“mit öffentlich­en Wohnbauunt­ernehmen als Sicherheit­spartnern gestartet. Diese soll österreich­weit ausgedehnt werden. Dabei können sich Bürger mit ihren Anliegen bei regelmäßig­en Treffen direkt an die Polizei wenden.

„Vermehrt schlagen Einbrecher auch am Tag zu.“

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BILD: SN/FOTO-BEGSTEIGER.COM / UNITED ARCHIVES / PICTUREDES­K.COM Ein hervorsteh­endes Türschloss sei für Einbrecher kein großes Hindernis, sagen Kriminalis­ten.
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Robert Meikl, Kriminalpr­ävention

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