Gut eingespielt zum Erfolg
Keiner will Koch oder Kellner werden? Stimmt nicht. Diese zwei Lehrlinge üben ihren Beruf mit Leidenschaft aus. Das Team zeigte sein Können bei einem Wettbewerb, überrascht hat sie der Salat.
Das beste Team aus Koch und Kellnerin kommt dieses Jahr aus Salzburg: Marco Pohlner (20) und Larissa Bieber (23) vom Schloss Fuschl haben den Amuse-Bouche-Award gewonnen. An dem Wettkampf der Lehrlinge nahmen 23 österreichische Spitzenhotels teil, unter anderem das Hotel Sacher Wien, das Falkensteiner und das Palais Hansen Kempinski.
Warum sie gewonnen haben, erklärt Bieber so: „Wir haben gut zusammengearbeitet und sehr viel geübt.“Bei der Vorausscheidung im September musste Bieber Bier zapfen, Wein servieren – und Spirituosen am Geruch erkennen. „Das war nicht schwierig. Wir hatten Marillenschnaps, Gin, Whiskey und Baileys.“
Für Pohlner hielt das Qualifying indes eine Überraschung bereit. Er bekam eine schwarze Box, in der sich Lebensmittel befanden. „Ich musste daraus in 45 Minuten ein Zwei-Gänge-Menü kochen.“Wirklich überrascht habe ihn die Vorspeise: „Mit Salat habe ich nicht gerechnet.“Dass Salat einfach sei, lässt der 20-Jährige aber nicht gelten. „Das Dressing muss stimmen – und es waren Garnelen dabei.“Als Hauptgang gab es übrigens Forelle.
Die acht besten Teams traten im Finale im Oktober gegeneinander an. Pohlner musste ein Fünf-Gänge-Menü kochen, die Abfolge und die Rezepte wählte er selbst. Bieber bediente sechs Gäste und zwei Juroren.
Diese Woche nahmen Pohlner und Bieber ihre Goldmedaillen entgegen. Der Geschäftsführer im Schloss Fuschl, Paul J. Kernatsch, ist stolz: „Es ist ein schönes Zeichen dafür, dass wir die richtige Ausbildung anbieten.“Die Qualität komme von den Ausbildnern. Die 40 Lehrlinge wechseln zwischen Schloss Fuschl, das auf Individualtourismus und Hochzeiten spezialisiert ist, und dem Jagdhof, der sich eher an Firmenkunden richtet.
Die Tourismusbranche hatte es zuletzt nicht leicht, Lehrlinge zu finden. Auch für das Schloss Fuschl sei das eine Herausforderung, sagt Kernatsch. „Doch wir achten auf den Teamgeist. Darauf, dass sich die Menschen verstehen.“
Für Pohlner war immer klar, dass er Koch werden wolle. „Ich war als Kind mit meinem Papa in der Arbeit – er ist auch Koch.“Gegen seinen Beruf spreche zwar, dass er am Wochenende arbeiten müsse. Aber: „Man wächst mit den Kollegen zusammen. Wir verbringen die Freizeit gemeinsam.“Nächsten Sommer macht der 20-Jährige seine Lehrabschlussprüfung als Koch und Kellner. Bieber ist indes im zweiten Lehrjahr als Hotel- und Gastgewerbeassistentin. Sie kam aus Hamburg nach Fuschl, um hier zu lernen. Klar, die Arbeitszeiten können abschrecken. Das Tolle an ihrem Job sei aber, dass jeder Tag anders sei. „Hier arbeiten verschiedene Charaktere. Aber der Zusammenhalt ist groß, wir sind aufeinander angewiesen.“