Bullen wirkten nach dem Krasnodar-Schock wie gelähmt
Das unglückliche Aus in der Europa League hat Spuren hinterlassen: Red Bull Salzburg unterlag der Admira nach einer matten Vorstellung mit 0:1.
SALZBURG. Pfiffe auf den Tribünen, verzweifelte Blicke unten auf dem Rasen: Red Bull Salzburg erlebte beim 0:1 (0:1) gegen die Admira einen rabenschwarzen Fußballsonntag. Die Bullen verloren nicht nur die Partie gegen den krassen Außenseiter aus der Südstadt, sondern erneut auch den Anschluss an die Tabellenspitze. Das einzige Tor der Partie erzielte Christoph Monschein in der 14. Minute aus der einzigen Chance für die Gäste.
Dabei gilt die Admira als erklärter Lieblingsgegner der Salzburger. Elf Spiele hatten die Bullen gegen die „graue Maus“der österreichischen Bundesliga nicht mehr verloren, die letzten vier Heimspiele gewannen sie jeweils zu null. Auch spielerisch lief es in den vergangenen Wochen prächtig. Spätestens seit dem umjubelten 2:1-Sieg vergangene Woche gegen Rapid wurde in Salzburg wieder vom Titel geträumt.
Doch von alldem war am Sonntag nichts, aber rein gar nichts zu sehen. Die Salzburger wirkten nach dem 1:1 am Donnerstag in Krasnodar, das alle Chancen auf den Aufstieg in der Europa-League-Gruppenphase zunichtemachte, wie gelähmt. Vor 5100 Zuschauern fand die Elf von Trainer Óscar García nie richtig ins Spiel, tat sich vor allem in der ersten Hälfte gegen eine gut organisierte Admira-Defensive schwer, Torchancen zu kreieren. So dauerte es bis zur 31. Minute, ehe Salzburg den ersten Schuss aufs Tor der Admira abfeuerte. Munas Dabbur schoss aber Keeper Andreas Leitner genau in die Hände.
Zu diesem Zeitpunkt lagen die Niederösterreicher bereits mit 1:0 in Front. Christoph Monschein verwertete einen langen Pass aus dem Mittelfeld, nachdem Marc Rzatkowski ein technischer Fehler unterlaufen war, den Ball nicht stoppen konnte. Und der als Innenverteidiger aufgestellte Andre Wisdom agierte im Zweikampf mit Monschein nicht energisch genug. Salz- burgs Spiel war geprägt von zahlreichen Fehlpässen, vor dem Tor agierte man ohne Nachdruck.
Das war in der zweiten Spielhälfte wesentlich besser, allerdings ohne zählbaren Erfolg. Konrad Laimer (50.), Munas Dabbur (65.), Valon Berisha (65.) und Stefan Lainer (80./Stange nach einer abgerissenen Flanke) scheiterten. Den Matchball zum längst überfälligen 1:1 vergab Dayot Upamecano, dessen Kopfball vom eingewechselten Manuel Maranda auf der Linie abgewehrt wurde. Damit war Admiras erster Sieg in Salzburg seit dem Jahr 2006 (!) perfekt. Und Red Bull Salzburg haderte wie schon nach dem mageren 1:1 in der Europa League gegen Krasnodar mit der fehlenden Effizienz.
Bullen-Trainer Óscar García meinte mit finsterer Miene: „Wir waren in der ersten Hälfte überhaupt nicht gut, wir haben eigentlich nur 45 Minuten Fußball gespielt. Aber das große Problem ist nach wie vor unsere Chancenverwertung. Das begleitet uns schon länger. Wir spielen uns viele Chancen heraus, machen daraus aber zu wenige Tore.“