„Jeder packt an, wo er kann“
Aufgeben ist für sie keine Devise: Auf dem Arcushof in Neumarkt werken zwölf behinderte Menschen an ihrem neuen Lebenswerk.
Rund um das 57 Jahre alte Bauernhaus im Neumarkter Ortsteil Neufahrn wird am Montag fleißig gewerkt. Gustav Eppenschwandtner setzt Randsteine, die später Gemüsebeete begrenzen sollen. Franz Kasberger und Lukas Lettner gehen ihm zur Hand. Ein paar Meter weiter stapelt ein junger Mann Holz auf.
Seit August bilden zwölf Männer und Frauen mit geistiger und mehrfacher Behinderung auf dem Arcushof eine sozialpädagogische Arbeitsgemeinschaft. Zuvor waren sie im Seppengut auf der anderen Straßenseite untergebracht. Doch als das von seinen Besitzern verkauft wurde, mussten sie sich eine neue Bleibe suchen. „Weil wir dort unser Betreuungskonzept nicht mehr umsetzen konnten“, so Eppenschwandtner. Als Alternative blieb für die Menschen, die es gewohnt waren, in den Bereichen Haus-, Land- und Forstwirtschaft selbstständig zu arbeiten, nur eine geschützte Werkstatt.
Doch das wollten weder die Betroffenen noch deren Angehörige. Die Gruppe trennte sich von der Lebenshilfe als ihrem damaligen Trägerverein und rief den Verein Arcushof ins Leben. Mit ihrem Betreuungskonzept wurde der Verein beim Land Salzburg vorstellig und erhielt den Förderzuschlag.
Seither wird der Hof umgebaut, damit die Gruppe ab kommendem Frühling ihren Arbeiten wieder nachgehen kann. Eppenschwandtner: „Wir stellen unser eigenes Saatgut her, bauen Obst und Gemüse an und machen daraus Liköre, Marmeladen und Säfte.“Holz wird zu Anzündholz verarbeitet, das an einen nahen Baumarkt geliefert wird. In der Küche werden seit Tagen Kekse gebacken, die verkauft werden.
Alle auf dem Hof haben jeweils einen eigenen Arbeitsbereich: „Jeder packt an, wo er kann. Dadurch erfahren sie Förderung, Stützung, Bestätigung und Motivation“, sagt Eppenschwandtner. Noch hat die Gruppe viel Arbeit vor sich. Im Stallbereich soll im