Salzburger Nachrichten

Wildbret ist so gesund wie Fisch

Das Fleisch der Wildtiere verliert auch beim intensiven Kochen und Braten nicht an Qualität.

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Ein hoher Gehalt an Omega-3Fettsäure­n gilt als Qualitätsm­erkmal gesunder Ernährung. Fisch ist reich an diesen Fetten, die Sehvermöge­n und HerzKreisl­auf-System unterstütz­en. Neue Untersuchu­ngen zeigen: Fleisch von Wildtieren steht Fisch aber in nichts nach.

Ein hoher Gehalt an Omega3-Fettsäuren gilt als Qualitätsm­erkmal gesunder Ernährung. Fisch ist bekannterm­aßen reich an diesen Fetten, die das Sehvermöge­n und das Herz-Kreislauf-System unterstütz­en. Fleisch von Wildtieren, das Wildbret, steht laut Studien der Vetmeduni Vienna Fisch aber um beinahe nichts nach. Nicht nur der Gehalt an gesunden Omega-3-Fettsäuren ist fast so hoch wie in Lachs, auch das noch wichtigere Verhältnis zu anderen Fettsäuren ist genau ausgewogen für die menschlich­e Gesundheit. Und selbst nach intensivem Kochen und Braten bleibt das Verhältnis unveränder­t.

Wildbret wird in Österreich zumeist saisonal als Spezialitä­t serviert, aber mittlerwei­le sogar in Supermärkt­en verkauft. Teresa Valencak vom Institut für Physiologi­e, Pathophysi­ologie und Biophysik der Vetmeduni Vienna erklärt die Vorteile: „Während Liebhaber das Wildfleisc­h wegen des Geschmacks schätzen, wissen viele nicht, dass es durch ein ausgewogen­es Verhältnis an Omega-3- zu anderen Fettsäuren auch gesundheit­sfördernd ist.“Ernährungs­spezialist­en unterschei­den drei wichtige Fettgruppe­n in der Nahrung – gesättigte, einfach ungesättig­te und mehrfach ungesättig­te Fettsäuren. Omega-3 zählt zur letzten Gruppe, deren Vertreter auch als essentiell­e Fettsäuren gelten, weil sie der menschlich­e Körper nicht selbst produziere­n kann und über die Nahrung aufnehmen muss. Sie unterstütz­en unter anderem den Zellaufbau und gelten als förderlich für das Herz-KreislaufS­ystem, das Sehvermöge­n und die Gedächtnis­leistung.

In unserem Essen stecken zu viele gesättigte und sogenannte transFetts­äuren. Beide gelten als ungesund und sollten nur in geringem Maß aufgenomme­n werden. Selbst einige mehrfach ungesättig­te Fettsäuren, wie die Omega-6-Fette, die Bestandtei­l vieler Pflanzen sind, können entzündung­sfördernd sein.

„Gesunde Nahrung zeichnet sich durch ein Verhältnis Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren von fünf zu eins aus. Das Maximum ist laut WHO zehn zu eins“, erklärt Valencak. Unsere Nahrung weist dagegen oft ein Verhältnis von bis zu zwanzig zu eins auf. Wir nehmen daher im Schnitt zu viele Omega-6-Fettsäuren auf. In Wildbret ist das Verhältnis fünf zu eins oder – sogar noch besser – drei zu eins. Neben dem Fleisch von Rothirsche­n haben vor allem Fasan und Wachteln ein ausgezeich­netes Verhältnis. Wildgeflüg­el ist damit laut Valencaks Studien weit gesünder als ein normales Huhn, das bei elf zu eins eingereiht wird.

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BILD: SN/HLPHOTO - FOTOLIA Hirschflei­sch enthält die gute Omega-3-Fettsäure.

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