Shiffrins tolle Serie riss ausgerechnet in Zagreb
Die US-Amerikanerin scheidet aus und macht den Weg zu einem Dreifachsieg der Osteuropäerinnen frei. Schild verpasst Podium knapp.
Ausgerechnet in Zagreb und damit dem ersten Rennen des Jahres 2017 ist Mikaela Shiffrins große Siegesserie gerissen. Die zweifache „Snow Queen“aus den USA fädelte am Dienstag schon im ersten Durchgang des Slaloms von Zagreb ein und schied erstmals seit Dezember 2012 (Semmering) in einem Weltcupslalom aus. Shiffrin war auf der Jagd nach dem 13. Sieg in Folge in einem von ihr bestrittenen Slalom.
So war der Weg frei für ihre größte Jägerin: Die Slowakin Veronika Velez-Zuzulová, die in den letzten drei Slaloms jeweils schon Zweite hinter Shiffrin war, gewann verdient und nahm sichtlich bewegt die Krone für die „Snow Queen“entgegen. Die 32-Jährige setzte sich vor Teamkollegin Petra Vlhová (+0,24 Sekunden) und Šárka Strachová aus Tschechien (+0,52) durch und führte so ein rein osteuropäisches Podium an.
Das verpasste die Salzburgerin Bernadette Schild einen Tag nach ihrem 27. Geburtstag nur knapp. Nach dem ersten Lauf lag sie noch auf Rang zwei, im zweiten Lauf rutschte sie auf Rang fünf zurück. Im Flachstück bekam Schild eine Stange auf Helm und Brille, die dadurch verrutschte. „Ich ha be fast nichts mehr gesehen, erst im Zielhang habe ich das korrigieren können“, meinte Schild, die neuerlich beste Österreicherin in einem Slalom war und so ihre gute Form bestätigt hat. „Schade. Ich war extrem locker am Start. Prinzipiell macht mir das Rennfahren derzeit ja riesigen Spaß.“
Damit gelang es auch der jüngeren Schwester der vierfachen Zagreb-Siegerin Marlies Raich (Schild) nicht, die lange Slalom-Podestlosigkeit der ÖSV-Damen zu beenden. Als letzte war Kathrin Zettel am 4. Jänner 2015 in Zagreb als Zweite hinter Shiffrin auf das Stockerl gekommen. Seitdem ist das in 19 Rennen oder fast genau zwei Jahren keiner Österreicherin mehr gelungen.
Geprägt war die elfte Auflage der „Snow Queen Trophy“auf dem Zagreber Hausberg Sljeme von einer tückischen und welligen Piste. Viele mussten vor dem Slalom-Monster mit seinen über 70 Toren und Laufzeiten von über einer Minute kapitulieren. Darunter sogar Shiffrin, das war der Doppelweltmeisterin zuletzt am 29. Dezember 2012 am Semmering passiert. „Selbst schuld“, nahm die Olympiasiegerin alles auf sich.
Dass ihre Serie nach zwölf Siegen in Folge in Rennen, zu denen sie angetreten ist, nun gerissen ist, sah Shiffrin aber sogar als „Erleichterung“an. „Denn jetzt ist das Gerede über die Serie vorbei.“Sie führt im Weltcup weiter 215 Punkte vor Lara Gut, die in Zagreb nicht antrat. Ihre Schweizer Landsfrau Wendy Holdener schied ebenso schon in Lauf eins aus.
Am heutigen Mittwoch bestreiten die Skilegenden ein Jubiläumsrennen zu „50 Jahre Skiweltcup“.