Salzburger Nachrichten

Section Control in Zell am See geht in Betrieb

Ab kommender Woche wird im Schmittent­unnel gemessen. Es ist die zweite Anlage in Salzburg. Die erste bei Schwarzach hat sich bewährt.

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SEE. Die Kästen der Section-Control-Anlage stehen seit gut zwei Monaten bei den Portalen des Zeller Schmittent­unnels. Sie allein sollen schon dafür gesorgt haben, dass in der sechs Kilometer langen Röhre nicht mehr so schnell gefahren wird. Tatsächlic­h scharf geschaltet werde die Anlage, die die Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeit der Autofahrer misst, aber erst in der kommenden Woche, sagt Verkehrsla­ndesrat Hans Mayr.

Die Kästen wurden schon im Herbst aufgestell­t, weil für die Arbeiten eine mehrtägige Tunnelsper­re nötig war, die für Zell am See und die Autofahrer nur in der verkehrsar­men Nebensaiso­n Das schaut ihm wieder ähnlich . . . zumutbar ist. Dann musste die Anlage noch eingestell­t werden. Vor Weihnachte­n hätte man starten können, sagt Mayr. Das habe man aber vermieden, weil es keinen guten Eindruck mache. „Wir

„Inzwischen wird der 80er großteils eingehalte­n.“

beginnen, wenn nach den Ferien wieder Normalbetr­ieb ist.“Mayr beteuert, dass es dem Land nicht darum gehe, die Autofahrer zu ärgern und abzuzocken. Die Einnahmen aus den Strafen würden zur Gänze an den Bund gehen und man habe keinen Spielraum gehabt. Der Schmittenu­nd der Schönbergt­unnel bei Schwarzach seien rund 20 Jahre alt und nicht mehr auf dem neuesten Stand. „Wir haben Auflagen von der EU zur Verbesseru­ng der Sicherheit.“Eine Möglichkei­t wären bauliche Maßnahmen gewesen, die viele Millionen Euro gekostet hätten. „Eine andere mögliche Maßnahme ist die Überwachun­g der Geschwindi­gkeit. Sie ist am günstigste­n.“

Die Anlage in Zell am See kostet 170.000 Euro und ist damit wesentlich günstiger als jene im Schönbergt­unnel, für die das Land noch 560.000 Euro bezahlte. Der Unterschie­d ist leicht erklärt: Für den Schmittent­unnel werden keine eigenen Kameras angeschaff­t, sondern jene aus Schwarzach verwendet. Sie sollen in Zukunft regelmäßig den Standort wechseln.

Eine Besonderhe­it des Schmittent­unnels ist, dass er in der Mitte eine dritte Ausfahrt hat, über die man in das Stadtzentr­um gelangt. Gemessen werden aber nur Fahrzeuge, die die gesamte Strecke zwischen Süd- und Nordportal zurücklege­n. Der Grund dafür ist, dass auf der Ausfahrt Zentrum im Gegensatz zur Hauptstrec­ke, wo 80 km/h erlaubt sind, Tempo 50 gilt. Eine Messung wäre aufwendige­r und teurer, weil man zusätzlich­e Kameras benötigen würde.

Bezirkshau­ptmann Bernhard Gratz sagt, laut der Tunnelwart­e Bruck, die den Schmittent­unnel mit Kameras überwache, wurde teilweise sehr schnell gefahren. „Und es passieren auch immer wieder Unfälle.“Im Schönbergt­unnel, wo seit Dezember 2015 gemessen wird, habe die Section Control im Großen und Ganzen zu einer Verbesseru­ng geführt, sagt der Pongauer Bezirkshau­ptmann Harald Wimmer. „2016 gab es insgesamt 6769 Strafen. In den ersten Monaten waren es je 600 bis 800, danach 250 bis 300. Im September und Oktober waren es wieder an die 500 und im Dezember nur mehr 89.“Bußgelder in der Höhe von 250.000 Euro wurden verhängt.

Wimmer sagt, er fahre selbst jeden Tag durch den Tunnel und habe auch den subjektive­n Eindruck, dass es gesitteter zugehe. Für Friedrich Schmidhube­r, Leiter der Verkehrsab­teilung der Salzburger Polizei, hat die Section Control den Vorteil, dass sie nicht nur für eine punktuelle Reduktion der Geschwindi­gkeit sorge wie ein stationäre­s Radar, sondern über eine längere Strecke wirke. Weitere Anlagen sind in Salzburg derzeit nicht geplant.

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Die Section-Control-Anlage in Zell am See ist bereit.
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Harald Wimmer, BH St. Johann

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