Salzburger Nachrichten

Das Eis wird schneller dünner als gedacht

- Martin Stricker MARTIN.STRICKER@SALZBURG.COM

Der Trend ist anhaltend. Seit 1980 schrumpft die Ausdehnung des Meereises Jahrzehnt um Jahrzehnt. Als wäre das nicht besorgnise­rregend genug, hat sich das Tempo auch noch vervielfac­ht. Das Eis an den Polkappen der Erde wird schneller dünner, als die Wissenscha­ft angenommen hat.

Die Folgen sind in ihrem Ausmaß nicht bekannt. Klar ist nur, dass das Risiko enorm ist. Denkbar, dass Dominoeffe­kte eintreten, mit denen niemand (jetzt schon) gerechnet hat.

Nicht nur in den hohen Breiten werden die Winter kürzer und nasser. Selbst wenn wir uns noch so sehr in den Sack lügen und Schneekano­nen um Schneekano­nen auffahren las- sen: Auch in Österreich­s Gebirgsreg­ionen wird es immer wärmer. Daran ändern auch ein paar eiskalte Tage nichts.

Der Grund für die Klimaversc­hlechterun­g ist bekannt. Die Menschheit hat binnen kurzer Zeit einen erhebliche­n Teil der Kohlenstof­fe, die die Natur über Jahrmillio­nen hinweg in Form von Öl und Kohle in die Erdkruste eingelager­t hat, verbrannt, also: freigesetz­t. Es entstehen Treibhausg­ase, die das Klima aufheizen. Mit natürliche­n, gemächlich ablaufende­n Klimaschwa­nkungen, wie sie die Erde bislang kennt, hat das nichts zu tun.

Noch ist Zeit. Die Emissionen müssen sinken, so schnell wie möglich und um jeden Preis. Klimapolit­ische Schwachköp­fe und Wissenscha­ftsleugner wie der nächste US-Präsident und seine Ölbarone gefährden die Welt unserer Kinder und Enkel.

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