Bischofshofen ist bereit für das Finale
Die Schanze präsentiert sich in perfektem Zustand. Der erwartete Neuschnee bringt die Verantwortlichen nicht aus der Ruhe.
„Uns kann kein Wetter aus dem Konzept bringen.“ Karl Votocek, Schanzenchef
„Den Schnee werden wir schon wegbringen.“Schanzenchef Karl Votocek bereiten die Wetterprognosen für die kommenden Tage kein Kopfzerbrechen. Das Urgestein des Skiclubs Bischofshofen ist seit Jahrzehnten für die Präparierung der Paul-Außerleitner-Schanze verantwortlich. Gemeinsam mit seinen Hunderten Helfern sorgt Votocek Jahr für Jahr für beste Bedingungen an der Schanze. „Das Springen in Bischofshofen musste noch nie abgesagt werden“, sagt der Bischofshofener. Einzig in den 50er-Jahren musste ein Springen wetterbedingt nach Hallein verlegt werden.
Heuer konnte dank der tiefen Temperaturen bereits Ende November mit den Arbeiten begonnen werden. Zunächst produzierte man rund 3000 Kubikmeter Kunstschnee, Anfang Dezember startete die Präparierung der Anlaufspur. Noch vor Weihnachten fuhren die Pistenraupen auf und pressten die Kunstschneemassen auf die Schanze. Seit 27. Dezember laufen die finalen Arbeiten an der Schanze. „Der Aufsprung muss abgehobelt und gewalzt werden. Zum Schluss kommen noch die Äste und Markierungslinien“, sagt Votocek.
Das Springen am Dreikönigstag dürfte bei klarer Sicht und eisigen Temperaturen über die Bühne gehen. „Der Wettergott meint es gut mit uns. Die Fans sind an Minusgrade gewöhnt“, sagt der Schanzenchef.
Nicht zuletzt wegen des perfekten Skisprungwetters dürften erneut über 20.000 Fans im Stadion den weltbesten Skispringern zujubeln. „Wir rechnen mit einem vollen Haus“, sagt SkiclubPräsident Johann Pichler. Seit mehreren Jahren gibt es im Stadion ein begrenztes Zuschauerkontingent samt strenger Sektorentrennung im Stehplatzbereich. „Beim Tourneesieg von Thomas Morgenstern 2011 waren fast 35.000 Leute im Stadion. Das waren eindeutig zu viele, es hätte ins Auge gehen können“, sagt Pichler. Der Präsident hofft, dass Lokalmatador und ÖSV-Adler Stefan Kraft auch nach dem heutigen Springen in Innsbruck weiter Chancen auf den Gesamtsieg hat. „Das treibt die Zuschauerzahlen in die Höhe.“Aktuell sind Stehplatzkarten noch in allen Kategorien erhältlich.
Polizei und Veranstalter empfehlen Fans die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. „Vom Bahnhof sind es knapp zehn Gehminuten zur Schanze“, sagt Pichler. Strenge Kontrollen beim Einlass sollen für eine si-
chere Veranstaltung sorgen. Feuerwerkskörper, Glasflaschen und Fahnenstangen ab einer Länge von 1,30 Metern sind im Schanzenstadion verboten. Stark alkoholisierten Fans wird der Eintritt verwehrt. Pichler: „Erst wenn der letzte Zuseher nach dem Springen das Stadion sicher und unbeschadet verlassen hat, kann ich mich zurücklehnen.“