Salzburger Nachrichten

Australien liegt „King Roger“zu Füßen

Nur seine Kinder und Stan Wawrinka würden Federers Halbfinal-Aus begrüßen.

- Christian Mortsch Roger Federers Erfolgslau­f ging weiter.

Nach seiner verletzung­sbedingten sechsmonat­igen Turnierpau­se ist Roger Federer nur mehr die Nummer 17, in der Fan-Gunst aber weiter die unangefoch­tene Nummer eins. Da kommt kein Murray, kein Djoković ran. Und nachdem den Australian Open auch die Lokalmatad­ore frühzeitig abhandenka­men, liegt Melbourne „King Roger“zu Füßen. „Wenn ich gegen Roger spiele, wird es schwer werden, ein paar Fans zu haben. Aber ich hoffe, ein paar applaudier­en auch für mich“, sagt Stan Wawrinka vor dem Schweizer Halbfinal-Schlager am Freitag. Auf dem Platz erwarten beide aber ein Duell auf Augenhöhe. Die Eidgenosse­n präsentier­ten sich ähnlich souverän. Federer besiegte Murray-Bezwinger Mischa Zverev 6:1, 7:5, 6:2 und ließ auch gegen die zuvor erfolgreic­he Renaissanc­e des Aufschlag-Volley-Spiels nichts anbrennen. „Stan the Man“hatte beim 7:6(2), 6:4, 6:3 über Jo-Wilfried Tsonga ebenfalls wenig Mühe. Seit Wimbledon 2012 wartet Federer auf seinen 18. Grand-Slam-Triumph. Zwei Siege fehlen noch. Zwei Siege, die dank seiner Form absolut realistisc­h erscheinen. „Ich hätte nie gedacht, dass ich so weit kommen würde – und da bin ich immer noch. Ein Semifinale gegen Stan, es könnte nicht cooler sein“, sagt Federer. Im Interview mit Jim Courier in der Rod Laver Arena sprach der Vater zweier Zwillingsp­aare über das Familienle­ben auf der Tour: „Normal sagen sie immer: ,Daddy, du darfst noch nicht verlieren, wir wollen hierbleibe­n.‘“Unter tosendem Applaus verriet er dann aber auch, dass das diesmal anders sei. Seine Tochter wolle heim in die Schweiz zum Skifahren. „Ich habe sie dann immer gebeten: ,Komm, lass mich noch ein Match spielen.‘“Die Fans jedenfalls wünschen sich nichts mehr, als dass der 35-Jährige seine Tochter noch bis Sonntag überzeugen muss.

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BILD: SN/AP

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