Stationärer Handel tritt auf der Stelle
Zuwächse gab es 2016 im Onlinegeschäft und bei Lebensmitteln.
Mit der Steuerreform 2016 sind zwar die verfügbaren Einkommen gestiegen, Österreichs Händler haben aber davon nur teilweise profitiert. Handelsobmann Peter Buchmüller sagt, die Menschen hätten mehr gespart, müssten mehr Geld für die Mieten und Essen außer Haus ausgeben und hätten mehr Autos gekauft. Im stationären Einzelhandel sind die Umsätze 2016 nominell um 0,9 Prozent auf 68,2 Mrd. Euro gestiegen, real war das ein leichtes Plus von 0,6 Prozent. Obwohl man damit hinter den Erwartungen zurückblieb, „sind wir zufrieden“, sagte Buchmüller.
Deutlich besser lief das Geschäft im Internet. Österreichs Onlinehändler setzten mit 3,4 Mrd. Euro um vier Prozent mehr um. Das Weihnachtsgeschäft stagnierte das dritte Jahr in Folge und steuerte 2016 rund 1,63 Mrd. Euro zum Gesamtumsatz bei.
Im Vorjahr verzeichneten 43 Prozent der Einzelhändler rückläufige Umsätze, ergab eine Befragung der KMU Forschung Austria unter 4500 Händlern. Eine stabile Umsatzentwicklung melden 16 Prozent der Betriebe, 41 Prozent konnten ihre Verkäufe steigern. Die durchschnittliche Umsatzrendite liegt bei 2,1 Prozent, womit der Einzelhandel keine Branche sei, in der man gut verdiene, sagte Buchmüller, selbst Inhaber einiger Lebensmittelgeschäfte. Nach Branchen betrachtet zählte einmal mehr der Lebensmittelhandel zu den Gewinnern. Die Supermärkte erzielten nominelle Umsatzzuwächse von 1,9 Prozent. Gut ist es auch für Schuh- und Lederwarengeschäfte (+2,0 Prozent) gelaufen, jedoch nach einem geringen Vorjahresniveau. Zuwächse gab es auch bei Sportartikeln, bei Kosmetika (+1,6 Prozent) sowie bei Büchern und Schreibwaren. Zu den Verlierern des zunehmenden Onlinehandels zählen die Sparten Bekleidung, die auch wetterbedingte Einbußen verzeichnete, sowie Spielwaren.
Die Zahl der Beschäftigten im Einzelhandel erhöhte sich 2016 um 0,5 Prozent bzw. 1600 Personen auf rund 329.000. Etwa die Hälfte davon arbeitet Teilzeit. In der Branche (inkl. Groß- und Kfz-Handel) arbeiten fast 600.000 Menschen.
Eine Branche mit bescheidener Rendite