3400 Euro für einen seltenen Vogel geboten
Ganz Neuseeland sucht den Kokako. Die Lappenkrähe ist wie alle Krähen sehr schlau. Gibt es sie noch oder versteckt sie sich bloß?
Mit einem „Kopfgeld“von umgerechnet 3400 Euro soll in Neuseeland ein möglicherweise doch noch nicht ausgestorbener Vogel ausfindig gemacht werden. Natürlich soll ihn der Finder nicht töten, sondern bloß fotografieren. Im Idealfall fangen.
Ein wohltätiger Verein hat das Preisgeld jedenfalls für die Sichtung dieses Südinsel-Kokakos ausgesetzt. Der Vogel hat einen charakteristischen orangefarbenen Lappen unter der Kehle und kam früher vielfach in den Wäldern von Neuseelands Südinsel vor. Aber nur dort. Zwischenzeitlich galt er als ausgestorben. Jetzt hofft man darauf, doch noch einige Exemplare zu entdecken. Auf der Nordinsel gibt es den Kokako noch. Von seinem südländischen Bruder unterscheidet er sich durch die Farbe des Kehllappens: Im Norden ist er blau (siehe Bild).
Der Vorsitzende der wohltätigen South-Island-Kokako-Stiftung, Euan Kennedy, sagte in Christchurch: „Wenn es den Südinsel-Kokako noch gibt, sind nur noch sehr wenige Vögel übrig. Wir müssen sie so schnell wie möglich ausfindig machen.“Für die Suche wurde nun auch ein „Steckbrief“mit einem digital erstellten Bild veröffentlicht, wie der Vogel in etwa aussieht. Darauf heißt es: „Wanted. Preferably alive.“(„Gesucht. Am liebsten lebendig.“). Fotos von lebenden
Der Vogel ist für Katzen ein Festmahl
Südinsel-Kokakos existieren bislang keine. Das Preisgeld soll nur ausgezahlt werden, wenn sich ein Expertengremium aus neuseeländischen Vogelforschern einig ist, dass der Beweis für die Existenz des Südinsel-Kokakos erbracht ist. Der Vogel – zu Deutsch auch Lappenkrähe (Callaeas cinerea cinerea) genannt – ist etwas kleiner als eine Taube.
Der Südinsel-Kokako war zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch weit verbreitet. Dann ging die Population innerhalb weniger Jahrzehnte drastisch zurück – vermutlich auch, weil Katzen auf die Insel gebracht wurden. Zum letzten Mal mit Sicherheit gesichtet wurde er im Jahr 1967.
Von der Nord-Version der Lappenkrähe leben nach Schätzung von Experten auch nur noch etwa 1000 Exemplare.