Wirtduell um drei Lutscher
Diese Woche schrieb uns ein treuer Leser, dass ihm in seinem lang geliebten Stammlokal ein großes Ungemach widerfuhr: Dort, wo er jahrelang die gschmackige Küche schätzte und die guten Preise sowieso, dort – so schrieb uns Herr M. – sei er vergangene Woche besonders schäbig behandelt worden. Was ist geschehen? Herr M. gab an, dass er die bis dahin stets freundlich aufgetretene Kellnerin, Fräulein S., nach dem Bezahlen der Rechnung um einen Lutscher bat. Sie habe ihm dann zu verstehen gegeben, er möge sich bedienen. Herr M. nahm drei Stück. Fräulein S. sagte: „Nur einen. Nicht drei.“Die Schlacht war eröffnet. Herr M. schrieb, er glaubte sich ob der Dreistigkeit von Fräulein S. verhört zu haben. Fräulein S. wiederum dürfte sich gedacht haben, dass sich Herr M. nicht nur in der Lutscherschüssel, sondern auch im Ton vergriff. Herr M. wollte schließlich den Chef des Hauses sprechen, wurde aber nur bis zum Stellvertreter vorgelassen. Also gab er seine Lutscher erbost zurück und rief zum Boykott des Lokals auf.
Dazu ist zu sagen: Lieber Herr M. Ein Gasthof ist kein All-inclusive-Lutscher-Club. Überdenken Sie Ihren Ärger bitte noch einmal und bringen Sie beim nächsten Besuch der jungen Dame ausnahmsweise auch einmal einen Lutscher vorbei. Sie werden sehen: Alles wird gut. Hinweis in eigener Sache: Die Teufelsküche übersiedelt ab Dienstag, 7. 2., in die Stammausgabe. Auch wir hoffen, dass dort alle Lokalteilbesucher zu treuen Stammgästen werden.