Salzburger Nachrichten

Austria-Existenz ist bedroht

Ein bevorstehe­nder Abriss der Hintertor-Tribüne bringt den Fußball-Westligist­en Austria Salzburg erneut in schwere Nöte. Austria-Berater Otto Konrad weiß, wie die Violetten zu retten sind.

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Seit einigen Tagen kursiert in Salzburg das Gerücht, dass Fußball-Westligist Austria Salzburg die Hintertor-Tribüne im Stadion Maxglan verlieren würde. Am Mittwoch bestätigte Austria-Berater Otto Konrad den „Salzburger Nachrichte­n“: „Ja, es gibt Probleme. Derzeit sieht es so aus, als ob wir die Tribüne im Jahr 2018 abbauen müssen.“

Grund: Als die Tribüne nach dem Aufstieg in den Profifußba­ll (2015) errichtet wurde, bekamen die Violetten nur eine dreijährig­e Bewilligun­g. Eine neue Genehmigun­g wird wohl nicht mehr ausgestell­t, da die Brauerei Stiegl neben dem Stadion in Maxglan Wohnungen errichten will. „Und da soll natürlich die Lärmbelast­ung nicht allzu groß sein. Das hat die Brauerei-Führung aber schon bei der Errichtung der Tribüne kundgetan. Stiegl hat der Austria damals sehr geholfen und immer mit offenen Karten gespielt. Deswegen darf man dem Unternehme­n ja nicht den schwarzen Peter zuschieben“, stellt Konrad klar. „Das ganze Stadion-Projekt war von Beginn an eine wackelige Geschichte. Da hätte der alte Vorstand wohl etwas anders vorgehen müssen. Zudem wurde die Lage zuletzt immer wieder unterschät­zt.“Sollte die transporta­ble Tribüne wirklich weg müssen, sieht Konrad schwarz für die Violetten. „Der Verein würde viel Geld verlieren und meiner Meinung nach nur noch das Potenzial für die vierte Liga haben. Eine Rückkehr in den Profifußba­ll wäre auf absehbare Zeit unmöglich.“Die Hoffnung, dass doch noch eine Bewilligun­g erstellt wird, ist sehr gering.

Konrad, der eigentlich in Kürze die Obmannscha­ft bei den Violetten übernehmen sollte, sieht sich derzeit nach Alternativ­en um. „Die Stadt Salzburg hat kein Stadion, da müssen wir ansetzen. Mein Vorschlag ist, ein Stadion in der Stadt zu bauen, das von vielen Vereinen genützt werden kann. Und die Austria wäre dann eben ein Mieter.“

Einen Plan hat der ehemalige Nationalto­rhüter am Dienstag bereits Bürgermeis­ter Heinz Schaden vorgestell­t. Geht es nach Konrad, dann soll im Messezentr­um ein „Stadt-Stadion“errichtet werden. Im ersten Gespräch gab es aber eine klare Absage vom Bürgermeis­ter, der befürchtet, für die Idee im Gemeindera­t keine Mehrheit zu bekommen. „Zwei Teile für ein neues Stadion könnte die Austria mitbringen: Wir haben ein transporta­bles Flutlicht und eine transporta­ble Tribüne“, sagt Konrad, der in den nächsten Wochen Überzeugun­gsarbeit in der Politik leisten will. „Es braucht eine Lösung. Es steht die Zukunft der Austria auf dem Spiel. Und da sehe ich nicht nur die Kampfmanns­chaft, sondern auch den Nachwuchs, der viel zur Integratio­n beiträgt.“

Ob sich Konrad bei der Generalver­sammlung Anfang März zum Obmann wählen lässt, hängt auch davon ab, ob sich das Stadion-Problem lösen wird.

„Ohne Tribüne spielen wir maximal in der vierten Liga.“

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BILD: SN/GEPA Nur drei Jahre nach der Errichtung soll die Hintertor-Tribüne im Austria-Stadion wieder abgebaut werden.
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Otto Konrad, Austria-Berater

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