Mit Seele und Hirn arbeiten
Die „Soulkitchen Academy“bietet Gastro-Einsteigern den Sprung bis ganz nach oben.
Als Gastronomiebetrieb Mitarbeiter zu finden und sie für ihre Arbeit zu begeistern, das zählt derzeit zu den größten Herausforderungen in der Branche. Auch der Salzburger Systemgastronom Heiner Raschhofer hat intensiv darüber nachgedacht, wie das am besten gelingt. Das Ergebnis ist eine eigene Mitarbeiterschule, die „Soulkitchen Academy“, mit mehrstufigem Aus- und Fortbildungsprogramm. „Wir haben etwas gesucht, das unserem Bild entspricht, wonach Mitarbeiter eigenständige und kluge Menschen sind“, sagt Raschhofer. Rund 400 Mitarbeiter – inklusive Franchisenehmer – arbeiten derzeit in der SoulkitchenGruppe mit elf „my Indigo“-Filialen, drei „Raschhofer’s Rossbräu“Standorten sowie zwei Mal „Barefoot Coffee & Bar“. Offen sei man für Studenten, die jobben wollen, genauso wie für jene, die Karriere in der Gastronomie machen oder selbst Unternehmer werden wollen. Während im Rossbräu überwiegend klassische Gastronomiemitarbeiter am Werk sind, zählt man bei Indigo, bekannt für Curry und Sushi, etwa 80 Prozent Quereinsteiger.
Die Ausbildung in der „Soulkitchen Academy“beginnt deshalb beim Gastro-Einsteiger und führt bis hin zum Store-Leiter oder selbstständigen Franchisenehmer. Neu ist eine Kooperation mit der Privatuniversität Schloss Seeburg, wo Soulkitchen-Mitarbeiter mit Matura ein berufsbegleitendes Studium zum Bachelor of Science absolvieren können. Wobei die Studientage als Arbeitstage gelten und bezahlt werden. Auch die Kosten für das Studium werden zum Teil übernommen. „Außer es bricht jemand ab, dann muss er das Geld zurückzahlen“, sagt Raschhofer.
150.000 Euro investiert die Soulkitchen-Gruppe heuer in die Mitarbeiterausbildung. Verpflichtung, im Betrieb zu bleiben, gebe es dabei für keinen Mitarbeiter. „Es ist normal, dass man sich in der Branche mal etwas anderes anschaut.“Dafür kämen durch Mundpropaganda oft zwei bis drei neue Mitarbeiter retour. Denn in der Systemgastronomie könne man flexible, überstundenfreie Arbeitszeiten anbieten. Das will man künftig bei der Suche nach Shop-Leitern vermehrt nutzen. Raschhofer: „Wir sind eigentlich die ideale Anlaufstelle für Gastro-Profis ab 30, die lange auf Saison waren, das aber nicht mehr wollen.“
Ziel sei es, zum attraktivsten Arbeitgeber in der Branche zu werden und mit der Soulkitchen-Akademie einen offiziellen Ausbildungsstatus zu erhalten.
„Wollen offiziellen Status.“Heiner Raschhofer, Soulkitchen-Gründer