Die WM im Sonnenort wird für die Schweizer ein „Bombenfest“
St. Moritz ist bereit. Jetzt müssen nur noch der Wettergott und die Topstars im Nobelort mitspielen.
Fünf Jahre Vorbereitung sind genug. „Wir sind bereit. Es ist Zeit, dass es jetzt losgeht“, sagt Hugo Wetzel, OK-Chef der WM in St. Moritz. Über 60 Millionen Euro beträgt das Budget. Dort, wo Geld vom Jetset der Skitouristen sonst oft als „abgeschafft“gilt, übernehmen in den kommenden 14 Tagen 140.000 Zuschauer, 1500 Medienschaffende, 600 Aktive aus 77 Ländern sowie Hunderte Mitarbeiter das Kommando. Jetzt müssen aus Sicht der Schweizer nur noch das Wetter und die Erfolge stimmen. Für Ersteres ist der Nobelkurort fast ein Garant. 300 Sonnentage zählt man im Jahr. Die Prognosen mit leichtem Schneefall sind aber zumindest am Montag und Mittwoch durchwachsen. Für Stimmung kann und soll daher am Dienstag erstmals Lara Gut sorgen. Die 25-Jährige ist als dreifache Saisonsiegerin Topfavoritin im Super G, laboriert aber noch an den Nachwirkungen ihres Sturzes von Cortina. „Sie braucht wirklich jeden Tag und alle Mittel, um wieder topfit zu sein“, sagt Urs Lehmann, der 1993 überraschend zu Abfahrts-Gold fuhr und Präsident des Schweizer Skiverbands ist.
Den Heimvorteil nützten die Schweizer zuletzt mit Trainings auf der Corviglia aus. „Sie sollen das Gefühl haben, als könnte ihnen auf diesem Berg nichts passieren“, sagt Lehmann. Dass keine andere Nation dort trainieren durfte, sorgte vor allem bei den US-Amerikanern, mit denen die Eidgenossen eine Trainingsgemeinschaft haben, für Ärger. Auch Beat Feuz konnte das nicht nachvollziehen: „Ich hätte die Amerikaner gern dabeigehabt.“
Eigenbrötlerei hin oder her, die Schweiz will sich als perfekter Gastgeber präsentieren. Die Titelkämpfe dienen dazu als größte Bühne. „Es wird ein Bombenfest“, sagt OK-Chef Wetzel.