Salzburger Nachrichten

Die Herren als rot-weiß-rote Medaillenb­ank

Was darf sich Ski-Österreich bei der WM in St. Moritz erwarten? Marcel Hirscher und Co. sind die Favoriten, die Damen nur Außenseite­r.

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ST. MORITZ. Am Dienstag wird es beim Super G der Damen erstmals spannend, schon am Montag erfolgt mit den Abfahrtstr­ainings und der Eröffnungs­feier am Abend der offizielle Startschus­s in die alpine Skiweltmei­sterschaft in St. Moritz. Wo wird sich Österreich bei den 44. Titelkämpf­en einordnen? Historisch (siehe Grafik) wohl im Mittelfeld. Aktuell hat die Skination trotz nicht idealer Vorzeichen freilich immer den Anspruch, ihre Nummer-eins-Position im Medaillens­piegel zu bestätigen. Ob sie dieser auch gerecht wird, hängt wie selten zuvor vor allem von einer Person ab.

Marcel Hirscher fährt mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks Podestplät­ze in Serie ein. Ihm allein sind daher in fünf Starts ebenso viele Medaillen zuzutrauen. Hinter der rot-weiß-roten Nummer eins dürfen sich aber nicht allzu viele des 27-köpfigen Teams zum Kreis der Topfavorit­en zählen. ÖSV-Präsident Peter Schröcksna­del und Sportdirek­tor Hans Pum haben als Ziel sechs bis acht Medaillen ausgegeben. Liefern müssen vor allem die Herren, denn auch die Saisonbila­nz von Damen und Herren vor einer WM war wahrschein­lich noch nie unterschie­dlicher als diesmal.

So können Hirscher und Co. auf insgesamt 21 Podestplät­ze verweisen, die Damen im Vergleich nur auf vier. Dementspre­chend unterschie­dlich formuliere­n auch die jeweiligen Cheftraine­r ihre Erwartunge­n. „Unser Ziel muss sein, in jeder Disziplin Medaillen zu machen. Da nehme ich keine aus, das ist die Erwartungs­haltung“, sagt HerrenChef Andreas Puelacher. Tatsächlic­h standen außer dem vierfachen Saisonsieg­er Hirscher mit Max Franz, Matthias Mayer und Hannes Reichelt drei weitere seines Teams bereits auf dem obersten Podest. Dazu zählen etwa Philipp Schörghofe­r oder Manuel Feller zu den gefährlich­sten Außenseite­rn.

„Bei einem jungen Team braucht man sich nicht groß auf Medaillens­pekulation­en einlassen, denn zu den Favoritinn­en zählen wir nicht“, sagt Damen-Chef Jürgen Kriechbaum. Ohne Druck überrasche­n lautet das Motto. Das hat B-KaderLäufe­rin Christine Scheyer als einzige ÖSV-Saisonsieg­erin in der Zauchensee-Abfahrt geschafft. Gespannt darf man auf Anna Veith sein, die sich nach ihrer schweren Knieverlet­zung beim letzten Rennen vor der WM als Super-G-Dritte in Cortina zurückmeld­ete. „Wir können auch bei den Damen was reißen. St. Moritz ist ein eigener Hang“, sagt Schröcksna­del mit Verweis auf Mirjam Puchner, die dort im März die Abfahrt gewann.

„Das Ziel? In jeder Disziplin eine Medaille.“

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Andreas Puelacher, Herren-Cheftraine­r

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