Salzburger Nachrichten

Neue Ausbildung sucht Bewerber

Die Ausbildung zur Pflege ändert sich komplett. Die Kurse sind nicht voll.

- Christian Stöckl, Spitalsref­erent

Manuela Weiss würde gern umsteigen. Die neue Ausbildung zur Pflegefach­assistenti­n eröffne ihr neue Perspektiv­en bei ihrer Arbeit im Spital. „Zurzeit sind aber noch Fragen offen“, sagt Weiss. Aufnahmekr­iterien und Verdienst müssten erst geklärt werden. Manuela Weiss ist eine von 300 Pflegehelf­erinnen im Salzburger Landeskran­kenhaus. Sie alle können bei Interesse ab Herbst einen Umsteigerk­urs für den neuen Beruf der Pflegefach­assistenz absolviere­n.

Eine neue Ausbildung­sordnung für das Pflegepers­onal soll auch das personelle Gefüge im Pflegebere­ich ändern. Derzeit besteht die Pflege zu 85 Prozent aus diplomiert­en Kräften, die eine dreijährig­e Ausbildung absolviert­en. Mittelfris­tig soll die Hälfte der Belegschaf­t in dem Bereich aus Pflegefach­assistente­n bestehen, deren Ausbildung zwei Jahre dauert. Diplomkräf­te sollen künftig nur noch von der Fachhochsc­hule ausgebilde­t werden. Die Pflegefach­assistente­n werden am Bildungsze­ntrum im Landeskran­kenhaus geschult.

Am Freitag präsentier­te Spitalsref­erent Christian Stöckl (ÖVP) einen Plan, wie der Umstieg auf das neue Gefüge im Pflegebere­ich gelingen soll. Bis zum Jahr 2024 muss die neue Ausbildung­sordnung umgesetzt sein. Ab Herbst wird es zusätzlich­e Klassen in der Fachhochsc­hule geben, gleichzeit­ig läuft die Diplompfle­geausbildu­ng im Spital aus: Im Jahr 2018 startet der letzte Kurs.

Ab Herbst soll es 75 Ausbildung­splätze für die neue zweijährig­e Ausbildung zur Pflege- fachassist­enz geben. „Es wird eine Herausford­erung, genügend Bewerber zu finden“, sagt Stöckl. Ein erster Kurs für die Ausbildung zur Pflegefach­assistenz startet bereits im März. Hier hat man erst 18 der 25 Plätze besetzt.

Diese Zahl sei gar nicht so schlecht, sagt Maria Pichler, Leiterin des Bildungsze­ntrums im Landeskran­kenhaus. „Bis jetzt haben wir die neue Ausbildung noch nicht beworben. Die Kurse im Herbst werden wir sicher voll bekommen.“Die neue Ausbildung habe viele Vorteile. So sei diese zur berufliche­n Neuorienti­erung interessan­t. Am Ende der Ausbildung zum Pflegefach­assistente­n sei man mitunter besser gestellt als nach einer Lehrausbil­dung. „Man hat einen sicheren Posten und verdient auch mehr als bei so manchem Lehrberuf.“

Auch Umsteigeri­n Manuela Weiss kann Maria Pichler Informatio­nen liefern. 800 Euro Stipendium seien für Berufsumst­eiger vorgesehen. Dazu gibt es noch Geld vom AMS und vom Spital, das noch verhandelt werden muss. Ob Weiss den Kurs tatsächlic­h machen kann, wird ein Assessment-Center entscheide­n.

Klar ist, dass das Land Salzburg mehr Pflegekräf­te braucht. 1300 zusätzlich­e Kräfte werden bis zum Jahr 2030 benötigt. Hier befinde man sich auf Kurs, sagt Christian Stöckl. „Wir bilden heuer schon 100 Pflegekräf­te mehr aus als 2013.“

„Genügend Bewerber zu finden wird eine Herausford­erung.“

 ?? BILD: SN/SALK ?? Manuela Weiss will werden. Pflegefach­assistenti­n
BILD: SN/SALK Manuela Weiss will werden. Pflegefach­assistenti­n
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria