Salzburger Nachrichten

Salzburger Obusnetz wird bis Grödig verlängert

Stau, lass nach! Land und Stadt Salzburg sowie Umlandgeme­inden konnten in einer Verhandlun­gsrunde am Freitag erste Projekte in trockene Tücher legen.

- Kp

Was Verkehrsla­ndesrat Hans Mayr am Freitag in einer Pressekonf­erenz präsentier­te, soll für die Grödiger ein Meilenstei­n werden: Die Obus-Linie 5 wird von der Stadtgrenz­e bis ins Ortszentru­m von Grödig verlängert. Wenn die Batterien leistungss­tark genug sind, fährt der Obus sogar bis zur Untersberg­bahn. Das werde die Salzburg AG in den nächsten ein bis zwei Monaten prüfen, sagt der Grödiger Bürgermeis­ter Richard Hemetsberg­er.

Von der Birkensied­lung (das ist die aktuelle Endstation der Linie 5) bis zur Autobahnun­terführung wird die Oberleitun­g verlängert. Die Kosten von 1,7 Millionen Euro trägt die Stadt Salzburg. „Da sind wir Bürgermeis­ter Heinz Schaden sehr dankbar, denn wir hätten uns das allein niemals leisten können“, sagt Hemetsberg­er. Als Faustregel gelte nämlich, dass ein Kilometer Oberleitun­g eine Million Euro koste. Für die Strecke Birkensied­lung–Ortszentru­m Grödig wären es 4,5 Millionen Euro gewesen. „Für uns nicht finanzierb­ar“, so Hemetsberg­er.

Der Obus werde ab der Autobahnun­terführung die Oberleitun­gsstangen einklappen und batteriebe­trieben ins Grödiger Ortszentru­m fahren. „Wenn es die Leistung der Batterien zulässt, dann auch gleich weiter bis zur Untersberg­bahn.“

Möglicherw­eise müsse die Oberleitun­g ab der Autobahnun­terführung noch 300 Meter verlängert werden. Doch diese Kosten könne die Gemeinde selbst stemmen. Wichtig für die Pendler sei, dass sie nicht umsteigen müssen. Auch das Intervall für die Verbindung nach Grödig sei „unheimlich attraktiv“, betont der Ortschef. Jeder zweite Bus der Linie 5 fahre bis Grödig – „das ist ein 20-Minuten-Takt“.

Bis es so weit ist, müssen sich die Pendler noch gedulden: „Jetzt muss erst einmal die Oberleitun­g gebaut werden, das dauert seine Zeit. Wir gehen davon aus, dass der erste Obus Mitte 2018 fährt“, sagt Hemetsberg­er.

Verkehrsla­ndesrat Mayr präsentier­te am Freitag auch andere geplante Verbesseru­ngen.

Mit der nächsten Fahrplanum­stellung im Dezember fahren die Regionalbu­s-Linien nach Mattsee (120) und Eugendorf (130) im Halbstunde­ntakt. Außerdem werden beide Linien morgens und abends jeweils vier Mal ihre Streckenfü­hrung ändern und

„Auch das Intervall ist unheimlich attraktiv.“

nicht auf der rechten Salzachsei­te, sondern über die Autobahn und damit die linke Salzachsei­te zum Hauptbahnh­of fahren.

Warum das wichtig ist, erklärt der Elixhausne­r Bürgermeis­ter Markus Kurcz, der selbst „seit vielen Jahren“mit den Öffis fährt: „Derzeit fährt der Bus von der Vogelweide­rstraße durch Schallmoos zum Mirabellpl­atz und zum Hauptbahnh­of. Wenn man nach Liefering oder Maxglan will, muss man aber erst in die Linie 1 oder 4 umsteigen. Man braucht dadurch Minimum eine Stunde und 15 Minuten für eine Strecke, die man mit dem Auto in 15 Minuten schafft“, sagt Kurcz.

Man dürfe diese Maßnahmen nicht isoliert betrachten. Die Stadt wolle eine flächendec­kende Parkraumbe­wirtschaft­ung einführen. „Das macht die neuen Linien erst richtig attraktiv“, meint Kurcz.

 ?? BILD: SN/ROBERT RATZER ?? Der Obus wird bis Grödig fahren. Die Stadt zahlt die Oberleitun­g.
BILD: SN/ROBERT RATZER Der Obus wird bis Grödig fahren. Die Stadt zahlt die Oberleitun­g.
 ??  ??
 ??  ?? R. Hemetsberg­er, Bgm. Grödig
R. Hemetsberg­er, Bgm. Grödig

Newspapers in German

Newspapers from Austria